Verschiedenes

 

Dr. Thomas Röhr (Montag, 28. August 2023 17:12)

is formal planned obsolescence, which has become characteristic of many traditional industrial systems as a mechanism for stimulating high levels of manufacture. The high turnover is promoted by relatively low durability goods as well as by style and fashion-consciousness, especially in consumer goods. Planned obsolescence and high turnover-rate designs imply high cost for maintenance and repair since these items are not designed for ready maintenance or inexpensive repair. The cost and inconvenience of maintenance and repair stimulates high turnover, and it encourages more shoddy goods. This, in turn, stimulates corporate dependence on high-volume outputs.”

„…ist formell geplante Obsoleszenz, die für viele traditionelle industrielle Systeme als Mechanismus zur Stimulation eines hohen Produktionsniveaus charakteristisch geworden ist. Der hohe Umsatz wird durch Waren mit relativ geringer Haltbarkeit sowie durch Stil und Modetendenzen, insbesondere bei Konsumgütern, gefördert. Geplante Obsoleszenz und hohe Umsatzraten verursachen hohe Wartungs- und Reparaturkosten, da diese Artikel nicht für einfache Wartung oder preiswerte Reparatur ausgelegt sind. Die hohen Kosten und Schwierigkeiten der Reparatur fördern hohe Umsätze und minderwertige Waren. Dies wiederum erhöht die Abhängigkeit der Unternehmen von der Produktion großer Stückzahlen.“

 

 

Klaus Feiler (Mittwoch, 16. August 2023 16:47)

 

Das kosmische Ich-Gefühl

Vor allem in der nördlichen Hemisphäre hat sich eine Art Volksreligion ohne Gott ausgebreitet. Viele sagen, sie seien spirituell in dem Sinn, dass sie eine innigste Verbundenheit mit dem Kosmos verspüren, mit einer alles durchflutenden Energie, ja mit sich selbst. Das Ich wird zum Zentrum einer Frömmigkeit, in der einst Gott verortet war. Die Sehnsucht nach Wohlbefinden kreist ums Ich, um Ich-Stärke, um die Work-Life-Balance, angereichert nicht selten mit esoterischem Beiklang voller Rührung – am liebsten über sich selbst. Aber immer noch meinen kirchliche Funktionsträger zur Selbstberuhigung, dieses gottfreie „Spirituelle“ in den eigenen Horizont einbetten, die Vielen, die nicht oder nicht mehr an Gott glauben (können), als „anonyme“ oder potenzielle Christen einberechnen zu können.

Bei dieser nebulösen Grauzone handelt es sich momentan jedoch vorwiegend um eine Übergangszone, in der sich die Betreffenden allmählich von einem tradierten christlichen Erbe ablösen, ohne gleich den endgültigen Bruch vollziehen zu wollen. Der folgt jedoch unweigerlich irgendwann, spätestens in der Folge-Generation der nicht mehr christlich erzogenen eigenen Kinder. Zurzeit spricht nichts dafür, dass sich die Bewegung umkehren könnte: von der Glaubenslosigkeit über die „spirituelle“ Zone hin zum Gottes-, gar ausdrücklichen Christusglauben.

Eine weitere Übergangszone bilden die immer noch sogar von Kirchenfernen angefragten Übergangsrituale, die von der Servicekirche gern bedient werden in der Hoffnung, so die endgültige Abwanderung vielleicht doch noch aufhalten oder wenigstens ein bisschen Christentum – fürs Kind oder fürs spätere Keimen – einpflanzen zu können. Aber auch diese Erwartung ist nach Jahrzehnten entgegengesetzter Faktenlage längst als Illusion entlarvt. Die Kirchenrituale – bis hin zum Sakrament – sollen mehrheitlich nur noch bestimmte familiäre Festlichkeiten feierlich verschönern. Sie sind geistlich leer. Nicht selten folgt einer heiß begehrten kirchlichen Trauung bald danach der Kirchenaustritt des Paares!

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Dieter Hofmann  (Sonntag, 13. August 2023 14:34)

 

Löwenzahn gehört ohne Zweifel zu den vielseitigsten und beliebtesten Heilpflanzen überhaupt. Folglich überrascht es nicht, dass das Pflänzchen in keinem Kräuterbuch fehlt, zumal es bei verschiedensten Beschwerden Abhilfe schaffen kann.
So zum Beispiel vor allem bei Leber- und Gallenbeschwerden, Gelenkerkrankungen, Verdauungsproblemen, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Wassereinlagerungen und Gelbsucht.

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  • Armin Wutschle  (Sonntag, 13. August 2023 17:44)

 

Dummheit zeichnet sich durch irrationales, schädliches Verhalten aus. Die Handlungen dummer Menschen sind nicht absehbar und logisch nicht nachvollziehbar. Das unterscheidet Dumme von Banditen. Dadurch schaden sie nicht nur sich selbst, sondern (unwillentlich) auch anderen. Cipolla schätzt die Dummen, erst recht wenn sie in Gruppen vorkommen, mächtiger und schädlicher ein als die Mafia oder das Militär.

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Carsten Zürn  (Sonntag, 13. August 2023 17:43)

 

Nichtdumme Menschen übersehen das Risiko, das von Dummen ausgeht. Cipolla vermutet als Ursache Selbstzufriedenheit und Verachtung der Dummheit seitens der nichtdummen Menschen. Kurzfristige Erfolge mögen dazu verleiten, sich die Dummheit anderer zunutze zu machen. Langfristig sind solche Manipulationen jedoch zum Scheitern verurteilt: Das vollkommen erratische Verhalten dummer Menschen wird irgendwann nach hinten losgehen.

 

 

Renate Hiller (Donnerstag, 27. Juli 2023 16:15)

 

Teil der eigenen Festung

Im Gegensatz zu Kant vertritt der französische Philosoph Clément Rosset in seinem Buch „Das Reale. Traktat über die Idiotie“ die Auffassung, dass die Dummheit keineswegs „verschlafen, unempfindlich und mumifiziert ist“. Der Dumme verhält sich vielmehr aktiv, flexibel, umsichtig und verausgabt sich nach allen Seiten. Ähnliche Eigenschaften ortete der 2015 verstorbene Philosoph André Glucksmann: „Die Selbstsicherheit der Dummheit ist verblüffend“, notierte er, „Sie hat die Festigkeit des Granits, sie ist hart und bruchfest“.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam der kam der französische Philosoph Alain Roger in seinem Buch „Bréviaire de la bêtise“. Dort zeichnet sich die Dummheit als eine „dünkelhafte Selbstgefälligkeit“ aus, die sich in dem Satz „Ich mache, was ich will!“ ausdrückt. Das Ich verschanzt sich in seinem Charakterpanzer und pflegt darin seine aus Vorurteilen, Klischees und Allgemeinplätzen zusammengesetzte Privatideologie.

Es ist jene Welt, die Platon im Höhlengleichnis beschrieben hat, wo die im Dunkel der Höhle verweilenden Menschen die Wahrheit nur in Form von Schatten erblicken. Was zählt, ist die „Doxa“ - die Meinung, das Vorurteil; sie dominiert die Welt des Alltäglichen.

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Otto Layer  (Montag, 14. August 2023 23:02)

 

Geißel und Sklave stand bei den Römern in der allergenausten Beziehung zu einander. Der Herr hatte nicht allein das Recht, seinen Sklaven nach Gefallen geißeln zu lassen, er konnte ihn sogar ohne Umstände töten. Ja der Volkswitz teilte die Sklaven sogar nach den Instrumenten ein, mit denen sie gewöhnlich geprügelt zu werden pflegten. Einige, deren Rücken mit gewundenem Pergament bearbeitet zu werden pflegte, nannte man restiones, und die, welche mit dem Ochsenleder vertrauter waren, hießen bucaedae. Der Kommödiendichter Plautus, der Bäckerknecht gewesen war und selbst höchst schätzbare Erfahrungen im Fach des Prügelns auf seinem Rücken gesammelt haben mochte, ist unerschöpflich in Witzen und Anspielungen in dieser Beziehung. Höchst spaßhaft ist die Betrachtung, die er einen Sklaven über eine ochsenlederne Geißel anstellen lässt. Der arme Bursche meint, es wäre doch etwas Erstaunliches, dass noch todte Ochsen auf lebendigen Menschen herumspringen könnten.

Das Los der Sklaven bei den Römern war sehr traurig; sie wurden häufig weit schlechter behandelt, wie bei uns die Hunde. Manchen Herren genügte nicht einmal die schreckliche spanische Geißel, und sie ließen die Riemen, aus denen sie geflochten war, noch mit Nägeln oder kleinen Knochen versehen und manchmal noch außerdem kleine bleierne Kugeln daran hängen. Ein Sklave, der gegeißelt werden sollte, wurde nackend mit den Händen an einen Pfahl oder Baum gebunden, und an seine Füße hing man ein Gewicht von hundert Pfund, damit er den ihn Schlagenden nicht mit den Füßen treten konnte.

Die geringsten Vergehen wurden auf diese Weise bestraft. Zerbrach ein Sklave ein Glas oder hatte er gar eine Speise verdorben, sogleich wurde er gegeißelt, häufig in Gegenwart der zu Tisch geladenen Gäste. Es kam nicht selten vor, dass die armen Menschen unter den an ihnen verübten Misshandlungen starben, und man machte nicht mehr Aufhebens davon, als ob irgend ein Haustier krepirt sei.

Besonders scheinen aber die römischen Damen diese Gewalt über ihre Sklaven und Sklavinnen auf eine ganz unerhörte Art geMissbraucht zu haben, denn alle Schriftsteller jener Zeit stimmen darin überein. Jede Laune der Damen mussten die armen Sklavinnen entgelten. Hatte die Dame schlecht geschlafen, bemerkte sie eine neue Runzel oder ein Bläschen in ihrem Gesichte, oder war sie gar von ihrem Eheherrn vernachlässigt worden, dann hatten die zahlreichen Dienerinnen, welche ihre Morgentoilette umgaben, Höllenqualen zu leiden. Meistens kamen sie zerkratzt und blutend oder mit der langen Schmucknadel grausam zerstochen aus dem Zimmer, und das Haus wurde von dem Geschrei der Gegeißelten erfüllt.

Diese Gesetze scheinen indessen wenig gefruchtet zu haben, denn schon Hadrian fand sich abermals genötigt, sie zu erneuern. Die römische Dame, welche durch ihre Grausamkeit gegen ihre Sklavinnen dazu Veranlassung gegeben hatte, wurde durch ein eigenhändiges Rescript des Kaisers auf fünf Jahre verbannt. Auch Antoninus Pius erließ dergleichen Gesetze zum Vorteil der Sklaven.

Dass damit wenig geändert wurde, beweist folgender Beschluss des Koncils von Elvira – (wir haben von dieser Kirchenversammlung schon im vorigen Buche geredet): »Wenn eine Hausfrau in einem Anfall von Wut oder Tollheit ihre Sklavin entweder selbst geißeln oder von Andern geißeln lassen würde, dass sie vor dem dritten Tage davon sterben sollte insofern es außer Zweifel gesetzt ist, ob es absichtlich oder zufälliger Weise geschehen sei: so soll die Hausfrau, wenn es absichtlich geschehen ist, auf sieben Jahre, ist es aber zufälliger Weise geschehen, nur auf fünf Jahre excommunicirt sein! doch soll sie, im Falle sie krank würde, zur Kommunion gelassen werden.«

Bei solcher Behandlung der Sklaven von Seiten ihrer Herren ist es dann wohl zu entschuldigen, dass diese eine herzinnige Freude empfanden, wenn sie einmal Gelegenheit bekamen, einem ihrer Peiniger ungestraft Gleiches mit Gleichem zu vergelten, und das kam hie und da schon vor. Die jungen vornehmen Römer, welche nach den Frauen ihrer Nächsten trachteten, wählten gar häufig die Maske der Sklavenkleidung, um in das Haus ihrer Geliebten zu schleichen. Die Zahl der Sklaven in den vornehmen Häusern war so unendlich groß, dass sie häufig der Herr selbst nicht alle persönlich kannte, und dass dies ohne alles Aufsehen geschehen konnte. Aber nicht selten ließ der argwöhnische Ehemann, vielleicht auch von seiner treuen Gemahlin benachrichtigt, aufpassen, den in Sklavenkleidung versteckten freien römischen Bürger als einen entlaufenen oder fremden spionirenden Sklaven aufgreifen und mit einem hundertpfündigen Gewicht an den Füßen beschwert, unbarmherzig durchpeitschen. Dies Schicksal hatte der berühmte Geschichtsschreiber Sallustius, welcher der Tochter des Diktators Sulla, der Faustina, Gemahlin des Milo, den Hof machte. Milo hörte nicht eher auf zu geißeln, bis ihm Sallust eine beträchtliche Geldsumme hatte auszahlen lassen. Man kann sich die Wut Sallusts denken, und seine Feindschaft gegen Milo verursachte gefährliche Unruhen im Staate.

 

 

Manuel Borner (Sonntag, 30. Juli 2023 23:46)

 

Die Unbedarften, die mit gewissen Elementen von Intelligenz, die über dem Durchschnitt ihrer Kategorie liegen (Bereich UI), wie auch die mit Intelligenz begabten Banditen (Bereich BI), vor allem aber die Intelligenten selber (Feld I) tragen alle, wenn auch in unterschiedlichem Maß, dazu bei, den Wohlstand der Gesellschaft zu vermehren. Andererseits verursachen Banditen, die mit Dummheit geschlagen sind (Bereich BI, und Unbedarfte mit starken Elementen von Dummheit (Bereich UD, nichts anderes, als Verluste, und zwar zusätzlich zu denen, die bereits von den Dummen verursacht worden sind, womit die ersten beiden Gruppen die unheilvolle zerstörerische Macht der letzten noch vermehrt.

Das alles gibt Anlaß zu einigen Gedankengängen über die Rolle der Gesellschaft. Dem Zweiten Prinzip zufolge ist der Anteil dummer Menschen eine Konstante S, die weder von Raum, noch Zeit, noch Rasse, noch Klasse, noch von irgendeiner anderen historischen oder sozio-kulturellen Variablen beeinflußt wird. Es wäre ein schwerer Irrtum anzunehmen, daß die Zahl der Dummen in einer sich im Niedergang befindlichen Gesellschaft höher sei als in einer sich in Aufstieg befindlichen Gesellschaft. Beide sind gleichermaßen mit demselben Prozentanteil an Dummen geschlagen. Der Unterschied zwischen beiden Gesellschaften besteht darin, daß es in der sich im Niedergang befindlichen Gesellschaft:

a) den dummen Mitgliedern der Gesellschaft von den anderen Mitgliedern gestattet wird, aktiver zu werden; b) eine Veränderung in der Zusammensetzung der nicht-dummen Bevölkerung gibt, und zwar mit einer relativen Zunahme der Bevölkerungen in den Feldern D und BD.

Diese Hypothese ist hinreichend bestätigt durch gründliche Analysen historischer Fälle. Die historische Analyse erlaubt uns sogar, die theoretischen Schlußfolgerungen noch konkreter und mit noch realistischeren Einzelheiten neu zu formulieren.

Ganz gleich, ob man das klassische Altertum, das Mittelalter oder die Gegenwart betrachtet - man stellt überrascht fest, daß jede sich im Aufstieg befindliche Gesellschaft ihren Anteil S an dummen Menschen hat. Allerdings hat jede sich im Aufstieg befindliche Gesellschaft auch einen ungewöhnlich hoben Prozentanteil an intelligenten Menschen, die versuchen, den Anteil S unter Kontrolle zu halten und zugleich sowohl sich selbst als auch den anderen Mitgliedern der Gemeinschaft so ausreichende Gewinne zu erschaffen, daß der Fortschritt gesichert wird.

In einem sich im Niedergang befindlichen Land ist der Anteil an dummen Menschen immer gleichbleibend s; dennoch beobachtet man in der übrigen Bevölkerung, vor allem bei denen, die Macht ausüben, eine alarmierende Ausweitung des Banditentums mit einem hohen Prozentsatz an Dummheit (Unterbereich BD im Feld B auf Tafel 3), und bei denen, die keine Macht ausüben, eine gleichermaßen alarmierende Zunahme der Zahl von Unbedarften (Feld U im graphischen Grundmodell, Tafel 1). Diese Veränderung in der Zusammensetzung der nicht-dummen Bevölkerung stärkt unvermeidlich die zerstörerische Macht des Anteils S der Dummen und führt das Land in den Ruin.

 

 

Lina Kenner (Sonntag, 11. September 2022 17:08)

 

Das Paradox unserer Zeit ist: Wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz, breite Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger, machen mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude. Wir haben größere Häuser, aber kleinere Familien, mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit, mehr Ausbildung, aber weniger Vernunft, mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand, mehr Experten, aber auch mehr Probleme, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.

Wir rauchen zu stark, wir trinken zu viel, wir geben verantwortungslos viel aus; wir lachen zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu müde auf; wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten.

Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert. Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.

Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.

Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben. Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn. Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns. Wir machen größere Dinge, aber keine besseren.

Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt. Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile.

Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten. Wir machen neue Computer, die mehr Informationen speichern und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir verkehren weniger miteinander.

Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung, der großen Männer und der kleinkarierten Seelen, der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen.

Es ist die Zeit des größeren Familieneinkommens und der Scheidungen, der schöneren Häuser und des zerstörten Zuhause.

Es ist die Zeit der schnellen Reisen, der Wegwerfwindeln und der Wegwerfmoral, der Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts.

Es ist die Zeit der Pillen, die alles können: sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie töten uns.

Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben, statt im Laden, wo moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann, und wo sie die Wahl haben: das Leben ändern - oder diesen Text und seine Botschaft wieder zu vergessen.

Denkt daran, mehr Zeit denen zu schenken, die Ihr liebt, weil sie nicht immer mit Euch sein werden. Sagt ein gutes Wort denen, die Euch jetzt voll Begeisterung von unten her anschauen, weil diese kleinen Geschöpfe bald erwachsen werden und nicht mehr bei Euch sein werden. Schenkt dem Menschen neben Euch eine innige Umarmung, denn sie ist der einzige Schatz, der von Eurem Herzen kommt und Euch nichts kostet. Sagt dem geliebten Menschen: „Ich liebe Dich" und meint es auch so. Ein Kuss und eine Umarmung, die von Herzen kommen, können alles Böse wiedergutmachen. Geht Hand in Hand und schätzt die Augenblicke, wo Ihr zusammen seid, denn eines Tages wird dieser Mensch nicht mehr neben Euch sein.

Findet Zeit Euch zu lieben, findet Zeit miteinander zu sprechen. Findet Zeit, alles was Ihr zu sagen habt miteinander zu teilen, denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns des Atems berauben.

 
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Victor Cell (Sonntag, 11. September 2022 17:10)

 

Was sind die wichtigen Dinge in deinem Leben?

Eines Tages hält ein Zeitmanagementexperte einen Vortrag vor einer Gruppe Studenten, die Wirtschaft studieren. Er möchte ihnen einen wichtigen Punkt vermitteln mit Hilfe einer Vorstellung, die sie nicht vergessen sollen. Als er vor der Gruppe dieser qualifizierten angehenden Wirtschaftsbosse steht, sagt er: „Okay, Zeit für ein Rätsel“.

Er nimmt einen leeren 5-Liter Wasserkrug mit einer sehr großen Öffnung und stellt ihn auf den Tisch vor sich. Dann legt er ca. zwölf faustgroße Steine vorsichtig einzeln in den Wasserkrug. Als er den Wasserkrug mit den Steinen bis oben gefüllt hat und kein Platz mehr für einen weiteren Stein ist, fragt er, ob der Krug jetzt voll ist. Alle sagen: „Ja“. Er fragt: „Wirklich?“ Er greift unter den Tisch und holt einen Eimer mit Kieselsteinen hervor. Einige hiervon kippt er in den Wasserkrug und schüttelt diesen, sodass sich die Kieselsteine in die Lücken zwischen den großen Steinen setzen.

Er fragt die Gruppe erneut: „Ist der Krug nun voll?“ Jetzt hat die Klasse ihn verstanden und einer antwortet: „Wahrscheinlich nicht!“ „Gut!“ antwortet er. Er greift wieder unter den Tisch und bringt einen Eimer voller Sand hervor. Er schüttet den Sand in den Krug und wiederum sucht sich der Sand den Weg in die Lücken zwischen den großen Steinen und den Kieselsteinen. Anschließend fragt er: „Ist der Krug jetzt voll?“ „Nein!“ ruft die Klasse. Nochmals sagt er: „Gut!“

Dann nimmt er einen mit Wasser gefüllten Krug und gießt das Wasser in den anderen Krug bis zum Rand. Nun schaut er die Klasse an und fragt sie: „Was ist der Sinn meiner Vorstellung?“ Ein Angeber hebt seine Hand und sagt: „Es bedeutet, dass egal wie voll auch dein Terminkalender ist, wenn du es wirklich versuchst, kannst du noch einen Termin dazwischen schieben“. „Nein“, antwortet der Dozent, „das ist nicht der Punkt. Die Moral dieser Vorstellung ist: Wenn du nicht zuerst mit den großen Steinen den Krug füllst, kannst du sie später nicht mehr hineinsetzen. Was sind die großen Steine in eurem Leben? Eure Kinder, Personen, die ihr liebt, eure Ausbildung, eure Träume, würdige Anlässe, Lehren und Führen von anderen, Dinge zu tun, die ihr liebt, Zeit für euch selbst, eure Gesundheit, eure Lebenspartner? Denkt immer daran, die großen Steine ZUERST in euer Leben zu bringen, sonst bekommt ihr sie nicht alle unter. Wenn ihr zuerst mit den unwichtigen Dingen beginnt, dann füllt ihr euer Leben mit kleinen Dingen voll und beschäftigt euch mit Sachen, die keinen Wert haben und ihr werdet nie die wertvolle Zeit für große und wichtige Dinge haben.“

 

 

Wolfgang Heim (Dienstag, 06. September 2022 20:34)

 

Das Versprechen

Sicher war ich nicht die erste Frau, die der Mann im dunklen Park überfallen hat. Doch dieses Mal hat er sich die Falsche ausgesucht.
Er hat mich zu Boden gedrückt und mir das Messer an die Kehle gehalten.

Dann war er mit Gewalt in mich eingedrungen.
Es war widerlich, dieser Gestank von Bier und Zigaretten, dieser Brodem der Verpestung, der bei jedem Stoß, mit jedem Stöhnen des Mannes, mein Gesicht einhüllte und mir den Atem nahm.
Am Anfang war ich völlig verzweifelt. Ich habe gedacht, dass ich ersticken muss, aber dann kam Wut in mir hoch. Unendliche Wut. Ich bringe ihn um, ich werde ihn umbringen. Und plötzlich hatte ich eine Idee. Ich fing an zu stöhnen, als wenn es mir gefallen würde, was er mit mir macht.
Und als er endlich fertig war, habe ich zu ihm gesagt: “Das war der tollste Sex, den ich je erlebt habe. Welche Frau träumt nicht davon, mal etwas härter rangenommen zu werden. Ich würde gern noch weiter machen. Wollen wir nicht zu mir gehen? Ich habe auch noch ein paar Flaschen Bier.“
Er hat wirklich geglaubt, dass es mir Spaß gemacht hat, brutal vergewaltigt zu werden. Wie sonst hätte ich ihn überreden können, mit zu mir nach Hause zu kommen.
Ich habe ihm versprochen, dass es eine besondere, eine unvergessliche Nacht für ihn wird.
Er war so von seinen Trieben beherrscht, dass er nicht den bitteren Geschmack des Narkotikums bemerkte, als er das Bier trank, das ich ihm reichte.
Und jetzt liegt er bewusstlos vor mir auf dem Boden. Welch mickrige elende Kreatur! Jetzt ist er mir ausgeliefert und ich überlege, was ich mit ihm mache.
Ich könnte ihn ohne Schwierigkeiten umbringen, aber wo soll ich die Leiche entsorgen. Und wenn er tot ist, dann spürt er sowieso nichts mehr, aber ich will, dass er die gleiche Hilflosigkeit und die Ohnmacht fühlt, wie die Frauen, die er vergewaltigt hat. Ich will, dass er leidet.
Eine Vasektomie wäre eine Möglichkeit, dann kann er keine Kinder mehr zeugen, aber er kann immer noch Sex haben und ein guter Arzt könnte die Samenstränge wieder zusammennähen.
Ich denke, dass eine Kastration die bessere Variante ist. Sicher tue ich der Welt damit einen Gefallen, wenn ich diesem Monster die Möglichkeit nehme seine Triebe weiter auszuleben.
Den Eingriff bekomme ich auch allein hin. Ich müsste nur die Dosis des Narkotikums leicht erhöhen. Ganz schön riskant die Sache.
Es ist gar nicht so einfach. Wie soll ich mich entscheiden. Was soll ich bloß machen.
Sorgfältig suche ich aus dem Koffer alles zusammen, was man für eine OP benötigt, lege es geordnet auf den Tisch, ziehe mir Latexhandschuhe über, lege mir einen Mundschutz um, öffne eine Ampulle, ziehe eine Spritze auf und…
Ach so, ich vergaß zu erwähnen, dass ich Ärztin bin, Fachärztin für Urologie.

 

 

Wolfgang Heim (Montag, 21. Juni 2021 00:01)

 

Wie schon Wilhelm Busch weiter oben angemerkt hat, geht das Schreiben auch ohne zu denken. Sogar Goethe spricht vom Müßiggang des Schreibens. Und richtig: Schreiben wird hier und da als eine Art Therapie empfohlen, die eigenen wirren Gedanken zu vertreiben. Erstaunlich, dass dieses Prinzip bereits von Charles Joseph Ligne (1735-1814), General, Staatsmann und Fürst in Österreich, erkannt wurde. Seine Konklusion:
Es gibt Leute, die nachdenken, um zu schreiben. Andere schreiben, um nicht nachzudenken. Diese sind so töricht nicht. Aber die Leser sind es - glaube ich.