Elektronisches Studio

 

 

 

                           Die Brandung (1979)

In diesem Stück mit impressionistischem Charakter wurden ausschließlich ringmodulierte Klänge verwendet, erzeugt von 4 Synthesizern mit einem Digitalspeicher als zentraler Steuereinheit, in welchen ich ein Programm einspeicherte, welches sich als Überlagerung periodischer Zahlenfolgen darstellen lässt. Bei der Realisation waren die Maschinen weitgehend sich selbst überlassen. Auch die starken Tempofluktuationen sind programmgesteuert. Aus der Vielzahl von Realisationen dieses Zahlenprogramms habe ich vier „Takes“ ausgewählt, weiterverarbeitet und zusammengemischt.

                                                                                                                                                                                       7´29´´

Anmerkung zum Instrumentarium:

Die analogen VCS3 - Synthesizer von EMS, welche ich seinerzeit als einer der ersten mir zulegte, waren noch äußerst primitiv, und eigneten sich kaum für seriöse klangliche Hervorbringungen, da sie noch nicht einmal frequenzstabil waren. Lediglich ringmodulierte Klänge konnten mein Interesse wecken. Auch der Sequencer 256, der Einstieg in die Digitaltechnik, erweiterte die Möglichkeiten der Steuerungstechnik nur wenig. 256 speicherbare Events waren schnell durchgelaufen, und mussten wiederum in der Frequenz gesteuert werden, um überhaupt Abwechslung zuzulassen.

Die Brandung.mp3
MP3-Audiodatei [10.3 MB]

 

 

Elektronische Mythen

 

 

Die Tonaufnahmen kann ich hier leider nicht darbieten, da ich die Urheberrechte für diese Schallplatte abgegeben habe.

 

Produziert mit 4 EMS-Synthesizern mit Digitalspeicher (Sequencer 256) und 5 Tonbandgeräten mit 2-,4- und 8 Kanälen, zum Teil mit variabler Geschwindigkeit, und diverser Peripherie.

 

Es war in der Zeit der Anfänge der Elektronischen Musik.

 

Diese Schallplatte wurde mit ausschließlich elektronischen Klangmitteln realisiert. Vier Synthesizereinheiten (VCS3 von EMS) produzierten die Töne und Klänge, gesteuert von einem Digitalspeicher (Sequencer EMS 256 erweitert auf 8 Ausgangskanäle). Die verschiedenen Speicherprogramme, die dabei verwendet wurden, lassen sich darstellen als periodisch sich wiederholende Zahlenfolgen, welche geschichtet und sich überlagernd auf die verschiedenen Ausgangskanäle verteilt werden. Da sämtliche musikalische Parameter nachträglich veränderbar sind, lässt sich mit dem Speicherprogramm eine Vielzahl von Möglichkeiten durchspielen und die starre Regelmäßigkeit des Programms beliebig auflockern. Musikalisch verwertbare Ergebnisse wurden auf Band festgehalten, zum Teil nachträglich bearbeitet und mit Hilfe mehrerer 2- und 4- kanaliger Tonbandgeräte mit variabler Geschwindigkeit sowie mit einer 8-Kanalmaschine zusammengemischt. Bei dem Stück „Die versunkene Stadt“, dessen Material zumeist aus den Anfängen meiner Beschäftigung mit digitaler Steuerungstechnik stammt, dominiert klangliche Vielfalt, wohingegen das Stück „Vollmond“ eher formale Geschlossenheit kennzeichnet : Es kommt mit einem Minimum an Material aus – überwiegend ringmodulierte Klänge –, wobei die einzelnen Elemente oftmals wiederkehren, meist leicht verändert und stets in anderer Konstellation zueinander.

                                     
Die versunkene Stadt
(1973-78)

 

Das musikalische Material dieses Stückes stammt überwiegend aus der Anfangszeit meiner Beschäftigung mit digitaler Steuerungstechnik. Da im Verlauf mehrerer Jahre entstanden, ist es recht heterogen, und klangliche Vielfalt ist wohl das prägende Merkmal des Stückes. Der Titel versucht die Vielfalt in dem Bild einer im Meer versunkenen Stadt festzuhalten: Dem Hinabtauchenden treten die Zeugnisse von vergangener Macht und Größe, von Schönheit und Intimität, von Spiel und Scherz, von Kampf und Katastrophen vor Augen. Jedoch kristallisieren die Bilder sich nie zu voller Klarheit. Das Wasser verhüllt sein Geheimnis wie mit einem Schleier, der nur die Umrisse zu erkennen gibt. Nach zwei unbefriedigenden Anläufen entstand 1978 die endgültige Fassung des Stückes in der Form einer collageähnlichen Misch- und Überblendtechnik, im Original quadrophonisch, für die Schallplatte auf zwei Kanäle reduziert.

                                                                                                                                                                          21´ 32´´

                                    
Selene (Vollmond)
(1977)

                                                          

In diesem Stück versuchte ich, jene seltsame Stimmung einer Vollmondmacht, in der sich äußerliche Ruhe und innerliche Erregtheit mischt, musikalisch darzustellen. Diese Grundstimmung durchzieht bei aller Gegensätzlichkeit ihrer Elemente das ganze Stück: nicht Vielfalt kennzeichnet es, sondern klangliche und formale Integration. Es ist zusammengesetzt  aus einem Minimum an an musikalischem Material, welches in stets anderer Kombination ständig wiederkehrt. Die einzelnen Elemente selbst sind statisch in sich ruhend oder kreisend. Spannung und Entwicklung entstehen durch ihre wechselnde Konstellation zueinander.

                                                                                                                                                              21´06´´