Das Imponiergehabe
Marlen München (Donnerstag, 17. August 2023 21:57)
Im Verlauf der Stammesgeschichte hat sich das Imponierverhalten wohl deshalb entwickelt, weil es - gewissermaßen durch Ritualisierung - einen offenen Kampf zwischen den Rivalen zu vermeiden hilft, indem der schwächere dem drohenden Konflikt ausweichen kann, und so für beide Tiere das Verletzungsrisiko herabgesetzt wird. Gleichwohl werden häufig beim Imponieren die der Verteidigung gegen Artfeinde oder zur Jagd einsetzbaren Körperteile besonders zur Schau gestellt: Raubtiere, Flusspferde und Affen entblößen zum Beispiel ihr Gebiss. Häufig unterstützen Lautäußerungen die Drohwirkung beim Imponieren oder bilden in unüber-sichtlichem Gelände sogar das einzige Signal; ein bekanntes Beispiel hierfür ist das Röhren der Hirsche, aber auch das Betrommeln der eigenen Brust bei Gorilla-Männchen ist Bestandteil ihres Imponierverhaltens. Ähnlich deuten Ornithologen die Reviergesänge der Vögel während der Paarungszeit. Imponierverhalten nutzt dabei häufig sexuell selektierte Ornamente, d.h. auffällige Körpermerkmale oder akustische Signale, die nach dem Handicap-Prinzip auf die körperliche Fitness des Trägers oder Senders schließen lässt.
Oskar Reible (Montag, 07. August 2023 22:06)
Imponiergehabe
Menschen im Büro verhalten sich im Prinzip genau so wie Affen im Gehege. ... nur aus Rangeleien um die Hackordnung, Imponiergehabe und Wadenbeißereien.
Heidi Metzler (Donnerstag, 27. Juli 2023 14:25)
Imponierverhalten beim Menschen
Zurschaustellung
Auch beim Menschen gibt es Verhaltensweisen, die als Imponierverhalten gedeutet werden können, beispielsweise wenn sich eine Person frontal und breitbeinig einer anderen Person gegenüber stellt und
beide Händen an die Hüfte stemmt, so dass die Ellenbogen maximal weit vom Körper abstehen, dabei zugleich den Kopf leicht nach hinten neigt (also maximal erhoben hält) und so - aus dem Blickwinkel
des Gegners betrachtet - der eigene Körper scheinbar vergrößert wird. Diese Wirkung kann durch voluminöse Kleidung noch verstärkt werden, beispielsweise durch Schulterpolster, Epauletten oder weite
bauschige Hosen.
Im Alltagssprachgebrauch werden auch ritualisierte menschliche Verhaltensweisen (insbesondere von Männern) als Imponierver-halten oder Imponiergehabe bezeichnet, die beim Gegenüber eine
beeindruckende Wirkung erzielen sollen: wie beispielsweise dreistes Verhalten und das Protzen mit prestigeträchtigen Statussymbolen, mit erbrachten Leistungen aller Art (insbesondere vermeintlichen
Heldentaten), oder die Zurschaustellung geeigneter athletischer Fähigkeiten sowie dominantes, offensives, aggressives oder normen-verletzendes Verhalten (z. B. Vandalismus). Nicht selten hat
Imponierverhalten auch den Charakter einer Mutprobe (Beweis seines Mutes, zum Beispiel im Freibad durch Sprung vom 10-Meter-Brett). Die Ausprägungen und die gesellschaftliche Bewertung solcher
Imponierrituale unterscheiden sich in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten erheblich. Während in einigen Milieus bestimmte Formen von Imponierverhalten regelrecht zelebriert werden, sind diese
in anderen Milieus nahezu tabu. Gerade in Milieus mit hoher Formalbildung und hoher Wertschätzung von sozialem Engagement und Bildung gilt offensichtliches, zumeist körperbetontes und demonstratives
Imponiergehabe, z.B. auch Geltungskonsum, als unkultiviert, primitiv und niveaulos.
Rolf Degen (Freitag, 01. Oktober 2021 14:41)
Schnell wird der Hahn zum Gockel
Männer ändern ihre Ansichten in Gegenwart von Frauen – und merken’s nicht einmal
Imponiergehabe und Aggressivität
Offen bleibt, wie die Natur diese seIn einem Punkt stimmt die Evolutionsbiologie voll mit der
Triebtheorie von Sigmund Freud überein: Alles – oder jedenfalls ziemlich viel – dreht sich um Sex, und unbewusst sind die Menschen ständig auf die Verbreitung ihrer eigenen Erbfaktoren erpicht. Nach
neuen Ergebnissen genügt allein der Anblick von Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter, um bei Männern schlagartig das Selbstbild und die Lebensziele umzukrempeln.
Psychologische Untersuchungen haben in den letzten Jahren gezeigt, dass Männer und Frauen bei der Partnerwahl unterschiedliche Kriterien anlegen. Männer finden bei Frauen vor allem solche
(körperlichen) Reize anziehend, die Jugendlichkeit, Attraktivität und damit letztlich „reproduktives Potenzial“ signalisieren. Das schöne Geschlecht fühlt sich dagegen von Männern angezogen, die gute
Versorger und Beschützer sind und die treue und umgängliche Gefährten abgeben, mit denen man „es aushält“. Es ist wohl kein Zufall, dass die beiden Hälften des
Himmelsxuellen Mechanismen in unseren Köpfen verankert, gibt der Psychologe James Roney von der Universität von Chicago zu
bedenken. Bei vielen Tiermännchen steigert schon allein die Anwesenheit von fortpflanzungsfähigen Weibchen die Ausschüttung des männlichen Sexualhormons Testosteron. Damit einher gehen oft
Imponiergehabe, Aggressivität und Werbeverhalten.
Um zu testen, ob die alleinige Präsenz des anderen Geschlechtes auch beim Homo sapiens einen Sinneswandel erzeugt, hat Roney zwei Experimente mit insgesamt 278 jungen Männern und Frauen angestellt.
Im ersten Teil der Studie gaben beide Geschlechter in verschiedenen Fragebögen über sich selbst, ihre Ansichten und Lebensentwürfe Auskunft. Während der Studie, deren wahren Zweck die Teilnehmer
nicht kannten, hielten sich entweder nur Mitglieder des eigenen Geschlechtes oder aber mehrere junge Männer und Frauen im Untersuchungs-raum auf.
Im zweiten Teil der Studie, an dem nur Männer teilnahmen, bekamen die Versuchspersonen Werbeanzeigen vorgelegt, auf denen entweder attraktive junge Frauen oder ältere Damen abgebildet waren. Die
Teilnehmer, bei denen ebenfalls das Selbst- und Weltbild abgefragt wurde, waren der Meinung, bei dieser Studie käme es auf die Einschätzung der Werbewirksamkeit an.
Eindeutiges und überraschend starkes Ergebnis: Alleine die visuelle Präsenz von jungen Frauen – oder deren Abbildung – kurbelte bei den Männern eine Veränderung der Selbstwahrnehmung und der
Lebensziele an. Und zwar stellten die Herren der Schöpfung nun plötzlich genau jene Werte und Persönlichkeitszüge viel stärker in den Vordergrund, die erfahrungsgemäß helfen, bei nicht wenigen Frauen
gut anzukommen.
Die jungen Männer, die junge Frauen oder auch nur deren Bilder sehen konnten, schätzten die Bedeutung des materiellen Erfolges auf einmal viel höher ein. Der schnöde Mammon erschien ihnen nun viel
weniger anstößig. Sich selbst dichteten sie plötzlich viel mehr Aggressivität und Ehrgeiz an. Schließlich fanden sie ihre eigene Persönlichkeit in Anwesenheit femininer Reize geselliger und
durchset-zungsfähiger.
Das prinzipielle Interesse an sexuellen Erfahrungen nahm in Anwesenheit potenzieller Sexualpartnerinnen ebenfalls merklich zu. Das Pikante an diesen Ergebnissen, die Sigmund Freud als Bestätigung
seiner Triebtheorie auffassen würde, lag jedoch darin, dass die Männer zu keinem Zeitpunkt ahnten, wie sehr ihre Selbstauskunft durch die Gegenwart der weiblichen Reize beeinflusst war.
Frauen bleiben unbeeindruckt
Der Anblick von Frauen veränderte das Denken also quasi unbewusst. Außerdem wurden auch nur jene Aspekte der Weltsicht von der Kurskorrektur erfasst, die für den Erfolg beim anderen Geschlecht
bedeutsam sind. Die Anwesenheit junger Frauen hatte zum Beispiel keinen Einfluss darauf, wie wichtig junge Männer das Ziel fanden, anderen Menschen zu helfen.
Bemerkenswerterweise war die Gegenwart junger Männer für das Denken junger Frauen irrelevant. Aus diesem Grund spannte der Psychologe für den zweiten Teil der Studie auch nur noch Männer ein. Aber
dieses Ergebnis kommt für die Evolutionspsychologen nicht völlig überraschend. Es ist schon lange bekannt, dass Männer sehr viel stärker auf den Anblick des anderen Geschlechtes anspringen als
Frauen. Die Industrie, die Frauen bei der Verschönerung ihres Aussehens hilft, ist auch sehr viel größer als jene, die Männer beim „Aufpolieren“ unterstützt. Andererseits geben Männer beträchtliche
Summen für Abbildungen von Frauen im Evakostüm aus.
Eckbert Heinenberg (Montag, 27. September 2021 15:00)
Imponiergehabe
Begegnen sich zwei Hunde, so neigen sie dazu, sich gegenseitig beeindrucken zu wollen. Sie beginnen das so genannte Imponiergehabe.
Das Imponieren kann dem Versuch dienen, einen anderen Hund auf sich aufmerksam zu machen, so etwa wenn ein Rüde einer Hündin gefallen möchte. Es kann aber auch Auseinandersetzungen zur Rangordnung
einleiten. Das ist meist zwischen zwei Rüden der Fall.
Das Imponierverhalten kann man sowohl an den Bewegungen als auch an der Körperhaltung des Hundes schon von fern erkennen. Er macht sich groß, er geht steifbeinig. Zum Sich-Groß-Machen gehört
natürlich auch eine aufgerichtete Rute, die meist ein bisschen in Bewegung ist. Seltsamerweise blicken sich die Hunde dabei oft nicht direkt an, sondern halten die Blickrichtung leicht abgewendet.
Aber die Ohren stehen aufrecht und nach vorn, was man schlappohrigen Hunden natürlich nicht unbedingt deutlich erkennen können muss. Manchmal kann man auch Markierungsharnen beobachten. Ganz typisch
sind auch gespannt wirkende Kratzbewegungen, bei denen Gras und Erde in Fetzen nach hinten fliegen können. Ab und an kann man einen Hund auch während des Imponierens schon knurren hören.
Was aus der Sache dann weiter wird entscheiden die beiden Beteiligten nach einer mehr oder weniger langen Phase dieses Imponierens. Es kann sein, dass sie zu dem Schluss kommen, sich einfach
sympathisch zu finden. Aber er wird eine Klärung der Rangfolge bevorstehen. Diese muss nicht dramatisch ausfallen. Es kann nämlich leicht sein, dass einer der beiden sich unterwirft, wenn er den
anderen für stärker hält. Aber es kann natürlich auch sein, dass beide den anderen für gleich stark oder schwächer halten und der Meinung sind, dass das gegenseitige Verhältnis nur handgreiflich,
besser gesagt maulgreiflich zu klären ist.
Will ein Rüde einer Hündin imponieren, so würde nicht knurren sondern einen für diese Situation ganz typischen winselnden Ton hören lassen, bei dem man den Eindruck hat, dass er direkt in der Nase
erzeugt werden könnte. Das ist der typische Laut des Rüden, der um eine Hündin wirbt. Wie diese Sache ausgeht, hängt ganz davon ab, zu welchem Ergebnis die Hündin bei der Betrachtung des Bewerbers
kommt.
Dipl.-Kfm. Michael Calinski (Samstag, 25. September 2021 20:59)
Weibliche Reize und männliches Imponiergehabe: Die Steinzeit
wirkt noch immer nach.
Ob Mann und Frau miteinander zurechtkommen, wird nicht zuletzt auch durch die Körpersprache und das Erscheinungsbild bestimmt. Dem liegen steinzeitliche Verhaltensmuster zugrunde, die der Mensch auch
in tausenden Jahren der Evolution nicht abstreifen konnte.
So demonstrieren Männer beim ersten Date noch immer mehr oder weniger unbewusst Potenz und Manneskraft, in dem er breitbeinig sitzend möglichst viel Raum einnimmt und auch den Tisch in Beschlag
nimmt. Frauen dagegen wollen eher Vitalität und Fruchtbarkeit demonstrieren und setzen ihre weiblichen Reize mit Dekolletee, gepflegten gesunden Haaren und perfekten Zähnen ein.
Nicht nur beim Date kommt die unterschiedliche Körpersprache zum Ausdruck, sondern beispielsweise auch bei Gehaltsverhandlungen mit dem Chef: Der Mann gibt sich auch hier breitbeinig und dominant und
wirkt auf den Chef wie ein ebenbürtiger Gegner, den es zu respektieren gilt. Frauen dagegen wirken weicher und harmloser - und werden von männlichen Chefs nicht als ebenbürtig betrachtet. Dass sie
zudem häufiger lächeln als Männer, wird ebenfalls unter "harmlos" verbucht.
Auch in Gruppen tritt der Mann meistens dominanter und forscher auf als Frauen, die weniger selbstsicher wirken. Das klassische männliche Imponiergehabe rund um die größten Autos und teuersten Uhren
ist ihnen fremd - und lässt sie auf eine durchweg männliche Runde entsprechend harmlos und unbedeutend wirken. Immerhin: In einer gemischten Runde wirken lächelnde Frauen meistens sympathischer und
können so genauso gut Kontakte knüpfen.
Frank Optendrenk (Samstag, 25. September 2021 20:59)
Wer das Imponiergehabe übertreibt, hat bei den Frauen weniger
gute Chancen. Das gilt offenbar nicht nur für menschliche Casanovas, sondern auch für männliche Seidenlaubenvögel. Wie ein US-Forscherteam im Fachmagazin "Nature" berichtet, achten die gefiederten
Machos sehr genau auf die Reaktion ihrer Angebeteten und ändern ihre Werbung, wenn sie zu abschreckend wirkt.
Die Wissenschaftler um Gail Patricelli von der University of Maryland konstruierten ein Roboter-Weibchen, um das Balzverhalten des australischen Vogels zu studieren. Die Ergebnisse deuten den
Forschern zufolge darauf hin, dass vor allem solche Verführer Erfolg haben, die ihre Werbung dosiert auf die Partnerin abstimmen und sich zur Not auch mal sensibel geben
können.
Jens Ottenhöfen (Samstag, 25. September 2021 15:41)
Imponiergehabe
ist der zoologische Fachausdruck für ein typisches männliches vordergründiges Werbe- und Überlegenheitsverhalten vor allem gegenüber Mädchen und Frauen. Das Imponiergehabe muß als Erbe unserer
tierischen Vergangenheit angesehen werden, als es von Bedeutung war, daß nur die stärksten Männchen ihr Erbmaterial an die Weibchen weitergaben, um die jeweilige Art möglichst vorteilhaft zu
erhalten. Allerdings wurde die Zurschaustellung der Stärke bisweilen so übertrieben, daß es dadurch schon eher zu einer Behinderung kam. Berühmtes Beispiel aus der Tierwelt hierfür sind die Geweihe
mancher Hirscharten, die in der Praxis im Grunde zu gar nichts mehr gut sind und sogar die Tiere sogar noch in ihrem Alltag benachteiligen. Sie dienen fast nur noch zum Kampf gegen die »Mitbewerber«
um die Weibchen (wohl nie mit ernsthaften Verletzungen verbunden) und um die Weibchen durch möglichst »kampftüchtiges« Aussehen zu beeindrucken. Das soll dann ihnen anzeigen, daß sie eben gerade von
den Männchen »mit den größten Geweihen« am besten verteidigt werden können, daß sie also hier auch für sich selbst und ihre notwendige Brutpflege den besten Schutz genießen, was ja dann auch wiederum
im Interesse der Arterhaltung ist. Da die Weibchen nun stets die Hirsche mit den größten Geweihen bevorzugen, fördern sie sozusagen die Bildung größerer Geweihe, züchten also geradezu Hirsche mit
größerem Imponiergehabe heran. Diese weibliche Beein-flussung wird heute mit dem englischen Begriff Female Choice (weibliche Wahl)
bezeichnet.
Detlev Lengsfeld (Samstag, 25. September 2021 15:37)
Blenderei als evolutionäres Imponiergehabe?
Rein evolutionär ist Blenderei durchaus menschlich und kann als sozial sinnvoll betrachtet werden. Herr Steinzeitmensch kommt von seiner tagelangen Jagd zurück und wird von seiner Sippe wie ein Held
empfangen, denn endlich gibt es wieder reichlich Nahrung für alle. Die fette Beute (heute würde man das Resultat oder Ergebnis nennen) wurde gemeinsam gefeiert, der erfolgreiche Jäger bekam seinen
Applaus, die Sippe einen vollen Bauch und alle waren letzlich zufrieden.
Soweit die Theorie. Doch was, wenn der Jäger nicht mit fetter Beute, sondern mit einem mickrigen Karnickel nach Hause kam? Das mickrig, kleine Karnickel schmeckte sicherlich ein klein wenig besser,
wenn der nicht sehr erfolgreiche Jäger zumindest ein entsprechendes Abenteuer zu erzählen wusste.
Und das war sicherlich vonnöten, denn es ist zu vermuten, dass Steinzeitfrauen sich sicherlich eher zu Säbelzahntiger-Jäger hingezogen fühlten, als zu jenen die mit mickrigen, fleischarmen Karnickeln
zur Sippe zurückkehrten. Blenderei und sich blenden zu lassen waren wohl insbesondere in der Not sinvolle Strategien, um den sozialen Frieden zu wahren. Alle redeten sich das Ergebnis (die fette
Beute) schön, indem sie nicht darauf achteten, sondern auf die Heldengeschichten des Jägers. Menschen blendeten und ließen sich blenden, um die Beziehungsebene nicht zu gefährden und den armen
erfolglosen Jäger nicht zu entmutigen.
Klingt doch zumindest einleuchtend. Und die wahren Helden, der Säbelzahntiger Jäger oder das Mammutjäger Team? Sie bekamen natürlich erst recht die besten Frauen ab, wenn sie auch noch spannende
Heldengeschichten mitbrachten.
Und Frauen? Blendeten sie nicht? Und ob sie das tun, jedoch anders, als Männer. Sie punkten vermutlich nicht mit Heldentaten, sondern mit Anmut und mit Ergebnissen und Resultaten, die dem sozialen
Zusammenhalt und der Zukunft der Sippe dienten. Ist sie schön? Kann sie Kinder bekommen? Ist sie in der Lage, diese aufzuziehen und die Höhle sauber zu halten? Ist sie in der Lage alles zu managen,
während der Held auf Jagd ist?
Das mögen eventuell Kriterien gewesen sein, die Frauen in der Gunst der Männer steigen ließen. Vielleicht versuchten Frauen den Männern dadurch zu imponieren, dass Sie sich besonders herausputzten
oder das Säbelzahntiger-Mahl aufwerteten, indem sie ihre gesammelten Früchte und Wurzeln auftischte. Wer weiß. Jedenfalls bin ich davon überzeugt, dass sich Männer an „Sichtbares“ hielten und Fakten
mehr zählten, als Inszenierungen.
Jürgen von Tingen (Samstag, 25. September 2021 15:34)
Imponiergehabe ist besonders anzutreffen, wenn Gegner (oder das andere Geschlecht) beeindruckt werden sollen. Das geht von militärischen Manövern bis zum gockelhaften Aufplustern der Boxer vor dem Kampf, Machtposen der Bodybuilder oder der Ballbalance des Bundestrainers. Ferner zählt dazu das Protzen mit sportlichen Leistungen bis zu kostspieligen Ausrüstungsgegenständen. Kann man weder mit seinem Körper noch mit entsprechenden Anschaffungen (Geltungskonsum) oder „Heldentaten“ punkten, verbleibt noch, den Geist sprühen zu lassen, so man hat. Bei der Brunft ist Protzen Programm. Die Hirsche unterscheiden sich dabei von manchen Männern, dass sie das auf einige Wochen im Herbst beschränken.
Iris Berger (Freitag, 24. September 2021 16:48)
Imponiergehabe von Männern
Männer gebaren sich ganz ähnlich wie ihre Geschlechtsgenossen im Tierreich, wenn es ums Flirten geht. Gefällt Ihnen eine andere Person, zeigen auch sie eine Art Balzverhalten und Imponiergehabe. Sie
machen sich in einer solchen Situation größer und breiter, indem sie ihre Körperhaltung straffen und sich aufrichten. Die Hände werden beispielsweise in die Hosentaschen gesteckt und die Arme dabei
vom Körper abgewinkelt, sodass eine imposante Silhouette entstehen soll. Teilweise werden sogar die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Zeigt sich ein Mann Ihnen gegenüber auf diese Weise, können Sie
ziemlich stark davon ausgehen, dass sein Verhalten sein reges Interesse widerspiegelt.
Dr. Elisabeth Jäckle (Dienstag, 21. September 2021 23:04)
Imponiergehabe von Hausmäusen
Als olfaktorische Kommunikation bei Hausmäusen bezeichnet man in der Biologie den Informationsaustausch und die Kommunikation über Gerüche bei Hausmäusen (Mus musculus), also mit Hilfe der
olfaktorischen Wahrnehmung.
Hausmäuse leben in der Regel in Gruppen, die bis zu 50 Individuen umfassen können, und weisen ein komplexes Sozialverhalten auf, weswegen sich bei ihnen im Verlauf der Stammesgeschichte auch ein
komplexes Kommunikationsverhalten entwickelt hat. Hierbei läuft die Kommunikation zum Großteil über Gerüche, welche hauptsächlich dem Urin entspringen, aber auch den Schweißdrüsen unterseits der Füße
und an den Seiten des Rumpfes. Die Gerüche geben unter anderem Auskunft über körperlichen Zustand wie Tragzeit, „Besitzrechte“ (speziell in Bezug auf das Revier), derzeitiges Sozialverhalten und
Position innerhalb der Rangordnung sowie andere Sachverhalte. Vergleichsweise unbedeutend für die Kommunikation mit Artgenossen ist die visuelle Wahrnehmung, während die auditive Wahrnehmung
zumindest in der Mutter-Nestling-Kommunikation und bei Rangordnungskämpfen eine wichtige Rolle spielt.
Wegen ihrer häufigen Haltung als Labortiere ist das Verhalten der Hausmäuse und der Ratten besonders gut erforscht.
Zusammensetzung des Urins
Der Urin von Hausmäusen bildet die Basis der olfaktorischen Kommunikation von Hausmäusen. Neben dem gewöhnlichen Harnstoff und sonstigen Abfallprodukten enthält der Urin spezielle Chemikalien:
flüchtige Duftstoffe von geringer molarer Masse sowie nicht flüchtige Proteine von höherer molarer Masse. Durch die genetische Diversität der Hausmäuse bedingt hat jedes Tier einen eigenen Geruch,
dazu tragen speziell die extrem variablen (und somit polymorphen) Gene des Haupthistokompatibilitätskomplexes (kurz MHC) bei. Weiters enthält der Urin große Mengen von „Major Urinary Proteins“ (kurz
MUP) aus kleinen Lipocalin-Proteinen. Diese Proteine werden in der Leber produziert und in der Niere in den Urin gefiltert. Der Urin adulter Männchen enthält 30 Milligramm MUP pro Milliliter Urin,
der Urin adulter Weibchen enthält 40 Prozent mehr. Diese Proteine binden die Duftstoffe in einen zentralen Hohlraum, aus dem sie langsam entweichen. Dieses mit Proteinen geformten Gebilde für die
Markierung bezeichnet man als „Retard-Kapseln“. Der Geruch wird in Variationen vererbt, somit können Hausmäuse selbst lange nicht präsente Verwandte schnell
wiedererkennen[1].
Felix Cesar (Dienstag, 14. September 2021 15:24)
Imponiergehabe der Katzen
Hauskatzen sind in der Regel keine Einzelgänger und haben gelernt soziale Bindungen mit den Menschen einzugehen. Ist die menschliche Zuwendung nicht ausreichend genug, so werden die Katzen sich
Artgenossen suchen, die diese Zuwendung übernehmen. Wie stark der Drang der Katzen nach sozialen Kontakten ist, hängt unter anderem vom sozialen Umfeld ab.
Eine schwarze Katze miaut. Kümmern Sie sich also von Anfang an um ihre Katzen und vernachlässigen Sie sie nicht. Katzen, die eine enge Bindung zum Menschen aufbauen dürfen, sind viel zutraulicher,
was sich auch im erwachsenen Katzenalter bemerkbar macht. Katzen, die keine enge Bindung zum Menschen aufbauen dürfen, reagieren ängstlich und scheu. Die Tiere können ihr Sozialverhalten nur voll
ausleben, wenn Menschen ihnen gutes Futter, regelmäßige Streicheleinheiten geben und das Beuteverhalten akzeptieren.
Die Rangordnung
Das Verhalten der Katzen wird jedoch meistens von der Rangordnung bestimmt, die in der Gruppe ausgetragen wird. Die Rangordnung erhalten Katzen aufrecht, indem sie Drohgebärden machen und miteinander
kämpfen.
Erkennen können Sie die Rangordnung daran, wenn die Katzen sich einen anderen Schlafplatz suchen und in einer völlig anderen Reihenfolge ihr Futter vertilgen. Die Rangordnung kann sich jedoch immer
wieder ändern. Neue Katzen, die der Gruppe noch nicht angehören, müssen sich die Mitgliedschaft erst einmal verdienen und dafür kämpfen. Bereits junge Katzen lernen, wie man sich richtig gegen
erwachsene Katzen durchsetzt. Werden die Katzen beispielsweise kastriert, haben sie keine Gelegenheit, in einen höheren Rang zu rutschen.
Imponierverhalten
Das Imponierverhalten von Katzen wird oftmals durch Körpersprache ausgedrückt, so können Katzen eine Meinungsverschiedenheit ohne Kampf lösen. Wenn die Tiere ihre Gegner fixieren und beobachten ist
dies für sie ein ganz normales Spiel. Die Konfrontation ist beigelegt, wenn eine der Katzen den Blick abwendet. Zum Schluß wird die Katze noch einmal ordentlich fauchen, um dem gegnerischen Tier zu
zeigen, dass sie sich über sie geärgert hat.
Wie wird eigentlich ein Katerkampf ausgetragen?
Zuerst umkreisen sich die Katzen, dann drohen sie und schätzen sich gegenseitig ein. Anschließend wird der Kampf mit dem Einsatz von Zähnen und Klauen ausgefochten. Wenn der Sieg entschieden ist,
markiert die überlegene Katze ihr Revier, indem sie ihre Duftmarke verspritzt.
Verhalten der Katzen gegenüber dem Menschen
Beim Menschen verhalten sich die Katzen ein wenig anders, als bei Artgenossen. Sie suchen den Kontakt zum Menschen und wenn die Menschen dies zulassen, sind die Katzen anschmiegsam und schmusig. Um
Katzen zu erziehen, braucht man jedoch ein gutes Einfühlungsvermögen.
Olaf Geiger (Sonntag, 12. September 2021 15:24)
Imponierverhalten
Es gibt unterschiedliches Verhalten bei Katzen, und selbstverständlich geschieht dies nicht nur aus reiner Angeberei, denn Imponieren gehört dazu, wenn man sich selbst behaupten und seine Stellung
behalten will. So schärft sich eine Katze, die eine feindliche Artgenossin fast besiegt hat, die Krallen, so als wollte sie sagen: „Augenblick, gleich packe ich zu, muss erst noch die Krallen
wetzen!“.
Renate Renner (Donnerstag, 05. August 2021 21:59)
Imponiergehabe bei Löwen
Löwen leben in Rudeln mit zum Teil 30 und mehr Mitgliedern. Die durchschnittliche Rudelgröße besteht jedoch aus 10 bis 20 Tieren. Ein Rudel besteht aus einem dominanten Männchen, mehreren
rangniedrigeren Männchen sowie mehreren Weibchen und deren Nachwuchs, die ein unterschiedliches Alter haben können. Nicht selten leben in einem Rudel aber auch mehrere Männchen. Dabei handelt es sich
dann zumeist um Brüder. Männchen und Weibchen leben aber meist in getrennten Gruppen, da die Männchen an den Reviergrenzen patroullieren und die Weibchen mit den Jungen im Kern des Reviers leben.
Männchen ohne festes Rudel leben einzelgängerisch und warten auf die Chance ein Rudel zu übernehmen. Kommt es unter rivalisierenden Männchen zu einem Kampf, so enden diese nicht selten für den
unterlegenen Löwen tödlich.
Löwen bewohnen feste Reviere, die im Schnitt eine Größe von 100 bis 200, selten auch bis 400 Quadratkilometer haben. Das Revier wird von den Männchen gegenüber Feinden und Artgenossen verteidigt und
mit Urin markiert. Weibchen beschränken sich auf die Aufzucht des Nachwuchses und die Jagd. Die meiste Zeit vom Tag dösen und schlafen die Löwen im Schatten. Das kann bis zu 20 Stunden am Tag so
sein.
Mit Erreichen der Geschlechtsreife verlassen männliche Löwen das Rudel und ziehen einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen umher, die meist aus Brüdern bestehen. Sind sie stark genug, so versuchen
sie ein Rudel zu übernehmen. Dies kann durch einen einzelnen Löwen bestehen oder durch eine Koalition mehrerer Männchen. Für die Nahrungsbeschaffung innerhalb eines Rudeln sind die Weibchen
zuständig. Bei der Nahrungsaufnahme haben allerdings dann die Männchen den Vortritt, dann erst die Weibchen und zuletzt die Jungtiere, die nicht mehr auf Milch angewiesen sind. Die Welpen werden von
der eigenen Mutter oder in deren Abwesenheit von weiblichen Verwandten der Mutter gesäugt.
Die Kommunikation untereinander ist vielschichtig. Zum einen verständigen sie sich durch die Sichtkommunikation. Löwen erkennen sich untereinander. Zum anderen dienen Lautäußerungen der
Kommunikation. Das Brüllen der Männchen ist dabei deutlich lauter und tiefer. Sie beginnen bereits Anfang des zweiten Lebensjahres mit dem Brüllen. Weibchen folgen im Laufe des zweiten Lebensjahres.
Das Brüllen dient der Kommunikation untereinander, der Reviermarkierung und dem Imponiergehabe gegenüber fremden
Löwen.
Wolfgang Heim (Donnerstag, 05. August 2021 21:58)
Als Imponierverhalten (engl.: overawing) wird in der
Verhaltensbiologie ein angeborenes spezielles Drohverhalten und Lockverhalten bezeichnet, das bei rivalisierenden Geschlechtsgenossen eine einschüchternde, und auf das andere Geschlecht anziehende
Wirkung ausüben soll. Imponierverhalten beruht grundsätzlich auf zur Schau gestellter Potenz oder Vitalität, die für die sich dabei siegreich behauptenden, meist männlichen Rivalen mindestens in der
Kopulation mit den so 'eroberten' Weibchen gipfelt. Bei manchen Arten erfolgt anschließend die Bildung von Brutpaaren, welche also der Sicherung der Vermehrung dienen; das männliche Imponierverhalten
hingegen dient der Herausbildung einer hierarchischen Ordnung, durch die sich das Natürliche Zuchtwahlgesetz erfüllt (Auslese der zur jeweiligen Umwelt optimal passenden Gene bzw. Lebewesen/ s.
Darwin), die vitale Konstanz oder auch Evolution der Arten gewährleistend. Angriffe gegen rivalisierende Geschlechtsgenossen erfolgen niemals ohne vorheriges Imponieren, da sein Zweck die
gegenseitige Abschätzung der Potenz ist. So sieht der stark unterlegene Kontrahent sein So-Sein in der Regel gefühlsmäßig/intuitiv sofort ein und wendet sich der Suche eines anderen Balzplatzes zu.
Erst nahezu ebenbürtige Imponiergegner, die sich wechselseitig nicht einzuschüchtern vermögen, messen im konkreten Zusammenstoß ihre Kräfte, bis einer die Flucht ergreift.
Der aus der Biologie stammende Begriff wird teils auch im soziologischen Kontext auf den Menschen angewandt.
Imponierverhalten in der Verhaltensbiologie
Der Begriff Imponierverhalten wurde von Oskar Heinroth zunächst als Imponiergehabe in die Verhaltensforschung eingeführt.
Im Verlauf der Stammesgeschichte hat sich das Imponierverhalten wohl deshalb entwickelt, weil es - gewissermaßen durch Ritualisierung - einen offenen Kampf zwischen den Rivalen zu vermeiden hilft,
indem der schwächere dem drohenden Konflikt ausweichen kann und so für beide Tiere das Verletzungsrisiko herabgesetzt wird. Gleichwohl werden häufig beim Imponieren die der Verteidigung gegen
Artfeinde oder zur Jagd einsetzbaren Körperteile besonders zur Schau gestellt: Raubtiere, Flusspferde und Affen entblößen zum Beispiel ihr Gebiss. Häufig unterstützen Lautäußerungen die Drohwirkung
beim Imponieren oder bilden in unübersichtlichem Gelände sogar das einzige Signal; ein bekanntes Beispiel hierfür ist das Röhren der Hirsche, aber auch das Betrommeln der eigenen Brust bei
Gorilla-Männchen ist Bestandteil ihres Imponierverhaltens. Ähnlich deuten Ornithologen die Reviergesänge der Vögel während der Paarungszeit. Imponierverhalten nutzt dabei häufig sexuell selektierte
Ornamente, d.h. auffällige Körpermerkmale oder akustische Signale, die nach dem Handicap-Prinzip auf die körperliche Fitness des Trägers oder Senders schließen lässt.
Ein bekanntes Beispiel für Imponierverhalten kann bei Katzen beobachtet werden, die ihre Körper dem äußeren Anschein nach vergrößern, wenn sie sich langbeinig und mit gesträubtem Fell sowie mit
Buckel vor einem Rivalen oder vor dem umworbenen Weibchen präsentieren.
Das Imponierverhalten von Hunden ist gleichfalls durch eine arttypische Körperhaltung gekennzeichnet: Die Beine werden durchgedrückt, so dass eine maximale Körperhöhe erzielt wird; so vorhanden wird
möglicherweise auch das Fell gesträubt; Kopf und Schwanz sind erhoben und auch die Ohren sind aufgestellt; das Tier knurrt, starrt den Gegner aber nicht direkt an, sondern hat den Blick leicht zur
Seite gewendet. Imponierverhalten eines Hundes gegenüber einem Menschen deutet darauf hin, dass das Tier die betreffende Person in der Rangordnung nicht als über ihm stehend einschätzt und kann daher
- wenn die Halter nicht gegen dieses Fehlverhalten angehen - eines Tages in offene Aggressivität umschlagen.
Bernd Schweigert (Montag, 26. Juli 2021 00:55)
Imponiergehabe
Beste Kumpels halten zusammen: Die in Afrika lebenden Guinea-Paviane sind uns Menschen ähnlicher als gedacht, denn bei ihnen sind Männerfreundschaften Trumpf. Ähnlich wie bei uns hängen die „besten
Kumpel“ miteinander ab und unternehmen Vieles gemeinsam – von der sonst bei vielen Affen und anderen Säugetieren üblichen Rivalität und Aggression keine Spur. Diese Paviane sind daher ein gutes
Modell, um auch unsere soziale Evolution zu verstehen, so die Forscher im Fachmagazin “ Proceedings of the National Academy of
Sciences
Dr. Daniel Lingenhöhl (Montag, 26. Juli 2021 00:43)
Imponiergehabe oder die biologische Wurzeln im
Sexualverhalten des Menschen
Bei allem Variationsreichtum des sozialen und speziell des sexuellen Verhaltens hat der Mensch keine absolute Sonderstellung gegenüber dem Tierreich. Es finden sich vielfältige Erscheinungen, die
typisch primatenhaft, z.T. sogar typisch für Säugetiere sind. Erkenntnisse vor allem der Primatologie und der Humanethologie, aber auch der Vergleich mit anderen Völkern und der Blick in die Kultur-
und Sittengeschichte (auch ins Alte und Neue Testament) zeigen so viele Übereinstimmungen auch zwischen den Menschen, dass eine sinnvolle Erklärung nur die Gemeinsamkeit durch die Evolution ist, denn
eine Parallelentwicklung in so vielen Details ist höchst unwahrscheinlich. Für Biologen ist außerdem unzweifelhaft, dass auch das Verhalten einer Art einschließlich dem, was gelernt werden kann, eine
genetische Grundlage hat. Ebenso sicher ist, dass auch unsere Verwandten, die Tier-Primaten (vor allem die Großen Menschenaffen), nicht mehr starr instinktgebunden, sondern recht flexibel in ihrem
Verhalten sind.
Ingeborg Geiger (Montag, 26. Juli 2021 00:12)
Als Imponierverhalten wird in der Verhaltensbiologie ein angeborenes spezielles Drohverhalten und Lockverhalten bezeichnet, das bei rivalisierenden Geschlechtsgenossen eine einschüchternde, und auf das andere Geschlecht anziehende Wirkung ausüben soll. Imponierverhalten beruht grundsätzlich auf zur Schau gestellter Potenz oder Vitalität, die für die sich dabei siegreich behauptenden, meist männlichen Rivalen mindestens in der Kopulation mit den so 'eroberten' Weibchen gipfelt. Bei manchen Arten erfolgt anschließend die Bildung von Brutpaaren, welche also der Sicherung der Vermehrung dienen; das männliche Imponierverhalten hingegen dient der Herausbildung einer hierarchischen Ordnung, durch die sich das Natürliche Zuchtwahlgesetz erfüllt (Auslese der zur jeweiligen Umwelt optimal passenden Gene bzw. Lebewesen/ s. Darwin), die vitale Konstanz oder auch Evolution der Arten gewährleistend. Angriffe gegen rivalisierende Geschlechtsgenossen erfolgen niemals ohne vorheriges Imponieren, da sein Zweck die gegenseitige Abschätzung der Potenz ist. So sieht der stark unterlegene Kontrahent sein So-Sein in der Regel gefühlsmäßig/intuitiv sofort ein und wendet sich der Suche eines anderen Balzplatzes zu. Erst nahezu ebenbürtige Imponiergegner, die sich wechselseitig nicht einzuschüchtern vermögen, messen im konkreten Zusammenstoß ihre Kräfte, bis einer die Flucht ergreift.
Rudolf Augstein (Sonntag, 25. Juli 2021 22:26)
Ritualisiertem Imponiergehabe
Besonders häufig beobachteten die Forscher ausgewachsene Affenmännchen. Sie warfen die Steine im Rahmen von ritualisiertem Imponier-gehabe auf die Bäume. Vereinzelt warfen aber auch Weibchen und
Jungtiere Steine gegen Bäume.
Ähnlichkeit mit rituellen Stätten
Warum die Affen zu den Steinen greifen, wissen die Forscher allerdings nicht. Im Gegensatz zu anderer Werkzeugnutzung hänge das Verhalten nicht mit der Nahrungssuche zusammen. Denkbar sei, dass es
eine Abwandlung des von allen Schimpansen-Populationen bekannten Trommelns mit Händen und Füßen gegen Baumwurzeln sei, sagt Wissenschaftler Hjalmar Kühl.
Das Trommeln diene der Kommunikation und sei zudem ein typisches Verhalten erwachsener männlicher Schimpansen - sie wollten damit zeigen, wer sie
sind.
Bianca Schmidt (Sonntag, 25. Juli 2021 22:26)
Imponiergehabe
Menschen im Büro verhalten sich im Prinzip genau so wie Affen im Gehege. ... nur aus Rangeleien um die Hackordnung, Imponiergehabe und
Wadenbeißereien.
Eric Feigouno (Sonntag, 25. Juli 2021 15:43)
Imponiergehabe ist ein bestimmtes Verhalten, mit dem man anderen imponieren will. In der Biologie spricht man von Imponiergehabe von Tieren. Z.B. gehört zum Imponiergehabe eines Affen, dass er sich auf die Brust schlägt und sein Fell sträubt. Auch Brüllen, Bellen, Springen, Tänzeln kann zum Imponiergehabe von Menschen gehören. Imponiergehabe dient bei Tieren dazu, den gleichgeschlechtlichen Rivalen einzuschüchtern, dagegen das andere Geschlecht anzuziehen. Auf den Menschen bezogen, wird der Ausdruck Imponiergehabe abwertend gebraucht: Wenn man einem Menschen Imponiergehabe vorwirft, drückt man aus, dass da viel Show und wenig Substanz ist. Frauen können sich über das Imponiergehabe von Männern auf Partys und Feiern amüsieren, sich darüber lustig machen. Man kann auch einfach sagen: Das ist doch nur Imponiergehabe.
Hanna Gierling (Sonntag, 25. Juli 2021 15:42)
Es gibt Menschen, die haben ein Imponiergehabe, die wollen
zeigen, wie groß sie sind, sie tragen besondere Kleidung, eine besondere Körperhaltung und sie zeigen irgendwo, ich bin besonders wichtig.
Wenn du das siehst, ist das Klügste: Lächle! Du kannst manchmal sehen, ja, auch Affen haben Imponiergehabe, und der Mensch gehört letztlich vermutlich auch zur Gattung der Menschenaffen. Gut, wir
sind Menschen, als Menschen haben wir bestimmte Affenarten und dazu gehört auch Imponiergehabe. Vielleicht hast du das ja auch, ohne dass du es weißt.
Man kann also darüber lächeln. Man sollte niemanden auslachen aber man kann das Imponiergehabe humorvoll zu Kenntnis nehmen und es dann nicht mehr übermäßig
beachten.
Bianca Stahl (Dienstag, 05. Oktober 2021 15:41)
Imponiergehabe von Pferden
Die obige Darstellung der Rangordnung innerhalb einer Pferdeherde ist ein sehr vereinfachtes Modell, zeigt aber besser verständlich ihr Prinzip auf.
In der Realität sind die Hierarchiestrukturen in der Herde komplexer. Sie orientieren sich nicht nur am Grad der Aggressivität und Stärke eines Individuums, sondern auch an seinen besonderen
Fähigkeiten und Charaktereigenschaften. Die "gewählten" Anführer wissen beispielsweise, wie sie relativ energiesparend mit dem Alphatier fertig werden, so daß auch die anderen Herdenmitglieder ans
Futter oder ans Wasser kommen. Die übrige Zeit zeigen sie vielleicht ein wenig dominantes Verhalten.
Einem ansonsten kaum dominanten Pferd folgen alle anderen wiederspruchslos und ganz selbstverständlich, wenn es darum geht, eine neue Wasserstelle zu finden, weil sie wissen, daß dieses Pferd ein
besonderes Gespür dafür hat. Für diese konkrete Rolle hat dieses Pferd plötzlich allen anderen Herdenmitgliedern gegenüber den höchsten Rang.
Oder ein rangniedriges Pferd kommt auf die Idee, das trockene Heu vor dem Fressen im Wasser der Tränke einzuweichen. Die anderen Pferde haben trotz des niedrigen Ranges dieses Pferdes überhaupt kein
Problem damit, diese Idee zu kopieren. Bald "matschen" alle Pferde im Stall mit ihrem Futter in den Tränken herum, die dann viel öfter gereinigt werden müssen als früher...
Das in manchen Dokumentarfilmen oder Büchern bemühte Prinzip des Leithengstes stimmt so nicht. Nur, weil sich Hengste so kamerawirksam in Szene setzen können, heißt das noch lange nicht, daß ihre
Aggressivität und Stärke ausreichen, daß die übrigen Herdenmitglieder ihnen vertrauensvoll folgen. Die Rolle des Gefahrenwarners innerhalb der Herde kann aufgrund seiner Kompetenz und
Ausgeglichenheit ein ganz anderes Pferd innehaben. Die Erziehung und Disziplinierung von Jungpferden übernimmt oft eine erfahrene Leitstute. Damit hat der Hengst meist gar nichts zu tun. Aus diesen
Gründen können auch vom Menschen zusammengestellte Herden funktionieren, die ohne Hengste auskommen müssen.
Ein Pferd kann z. B. aufgrund fortgeschrittenen Alters oder Krankheit seinen bisherigen Rang vollständig verlieren. Solche Pferde sind dann plötzlich manchmal sehr empfänglich für besondere Zuwendung
durch den Menschen. Abgesehen von solchen Ausnahmen bleibt die Rangordnung innerhalb einer Herde ziemlich stabil, solange das betreffende Pferd die von ihm erwartete Kompetenz oder seine Kraft und
Aggressivität unter Beweis stellen kann.
Dipl.-Kfm. Michael Calinski(Samstag, 25. September 2021 20:59)
Weibliche Reize und männliches Imponiergehabe: Die Steinzeit
wirkt noch immer nach.
Ob Mann und Frau miteinander zurechtkommen, wird nicht zuletzt auch durch die Körpersprache und das Erscheinungsbild bestimmt. Dem liegen steinzeitliche Verhaltensmuster zugrunde, die der Mensch auch
in tausenden Jahren der Evolution nicht abstreifen konnte.
So demonstrieren Männer beim ersten Date noch immer mehr oder weniger unbewusst Potenz und Manneskraft, in dem er breitbeinig sitzend möglichst viel Raum einnimmt und auch den Tisch in Beschlag
nimmt. Frauen dagegen wollen eher Vitalität und Fruchtbarkeit demonstrieren und setzen ihre weiblichen Reize mit Dekolletee, gepflegten gesunden Haaren und perfekten Zähnen ein.
Nicht nur beim Date kommt die unterschiedliche Körpersprache zum Ausdruck, sondern beispielsweise auch bei Gehaltsverhandlungen mit dem Chef: Der Mann gibt sich auch hier breitbeinig und dominant und
wirkt auf den Chef wie ein ebenbürtiger Gegner, den es zu respektieren gilt. Frauen dagegen wirken weicher und harmloser - und werden von männlichen Chefs nicht als ebenbürtig betrachtet. Dass sie
zudem häufiger lächeln als Männer, wird ebenfalls unter "harmlos" verbucht.
Auch in Gruppen tritt der Mann meistens dominanter und forscher auf als Frauen, die weniger selbstsicher wirken. Das klassische männliche Imponiergehabe rund um die größten Autos und teuersten Uhren
ist ihnen fremd - und lässt sie auf eine durchweg männliche Runde entsprechend harmlos und unbedeutend wirken. Immerhin: In einer gemischten Runde wirken lächelnde Frauen meistens sympathischer und
können so genauso gut Kontakte knüpfen.
Frank Optendrenk(Samstag, 25. September 2021 20:59)
Wer das Imponiergehabe übertreibt, hat bei den Frauen weniger
gute Chancen. Das gilt offenbar nicht nur für menschliche Casanovas, sondern auch für männliche Seidenlaubenvögel. Wie ein US-Forscherteam im Fachmagazin "Nature" berichtet, achten die gefiederten
Machos sehr genau auf die Reaktion ihrer Angebeteten und ändern ihre Werbung, wenn sie zu abschreckend wirkt.
Die Wissenschaftler um Gail Patricelli von der University of Maryland konstruierten ein Roboter-Weibchen, um das Balzverhalten des australischen Vogels zu studieren. Die Ergebnisse deuten den
Forschern zufolge darauf hin, dass vor allem solche Verführer Erfolg haben, die ihre Werbung dosiert auf die Partnerin abstimmen und sich zur Not auch mal sensibel geben
können.
Jens Ottenhöfen (Samstag, 25. September 2021 15:41)
Imponiergehabe
ist der zoologische Fachausdruck für ein typisches männliches vordergründiges Werbe- und Überlegenheitsverhalten vor allem gegenüber Mädchen und Frauen. Das Imponiergehabe muß als Erbe unserer
tierischen Vergangenheit angesehen werden, als es von Bedeutung war, daß nur die stärksten Männchen ihr Erbmaterial an die Weibchen weitergaben, um die jeweilige Art möglichst vorteilhaft zu
erhalten. Allerdings wurde die Zurschaustellung der Stärke bisweilen so übertrieben, daß es dadurch schon eher zu einer Behinderung kam. Berühmtes Beispiel aus der Tierwelt hierfür sind die Geweihe
mancher Hirscharten, die in der Praxis im Grunde zu gar nichts mehr gut sind und sogar die Tiere sogar noch in ihrem Alltag benachteiligen. Sie dienen fast nur noch zum Kampf gegen die »Mitbewerber«
um die Weibchen (wohl nie mit ernsthaften Verletzungen verbunden) und um die Weibchen durch möglichst »kampftüchtiges« Aussehen zu beeindrucken. Das soll dann ihnen anzeigen, daß sie eben gerade von
den Männchen »mit den größten Geweihen« am besten verteidigt werden können, daß sie also hier auch für sich selbst und ihre notwendige Brutpflege den besten Schutz genießen, was ja dann auch wiederum
im Interesse der Arterhaltung ist. Da die Weibchen nun stets die Hirsche mit den größten Geweihen bevorzugen, fördern sie sozusagen die Bildung größerer Geweihe, züchten also geradezu Hirsche mit
größerem Imponiergehabe heran. Diese weibliche Beeinflussung wird heute mit dem englischen Begriff Female Choice (weibliche Wahl)
bezeichnet.
Detlev Lengsfeld (Samstag, 25. September 2021 15:37)
Blenderei als evolutionäres Imponiergehabe?
Rein evolutionär ist Blenderei durchaus menschlich und kann als sozial sinnvoll betrachtet werden. Herr Steinzeitmensch kommt von seiner tagelangen Jagd zurück und wird von seiner Sippe wie ein Held
empfangen, denn endlich gibt es wieder reichlich Nahrung für alle. Die fette Beute (heute würde man das Resultat oder Ergebnis nennen) wurde gemeinsam gefeiert, der erfolgreiche Jäger bekam seinen
Applaus, die Sippe einen vollen Bauch und alle waren letzlich zufrieden.
Soweit die Theorie. Doch was, wenn der Jäger nicht mit fetter Beute, sondern mit einem mickrigen Karnickel nach Hause kam? Das mickrig, kleine Karnickel schmeckte sicherlich ein klein wenig besser,
wenn der nicht sehr erfolgreiche Jäger zumindest ein entsprechendes Abenteuer zu erzählen wusste.
Und das war sicherlich vonnöten, denn es ist zu vermuten, dass Steinzeitfrauen sich sicherlich eher zu Säbelzahntiger-Jäger hingezogen fühlten, als zu jenen die mit mickrigen, fleischarmen Karnickeln
zur Sippe zurückkehrten. Blenderei und sich blenden zu lassen waren wohl insbesondere in der Not sinvolle Strategien, um den sozialen Frieden zu wahren. Alle redeten sich das Ergebnis (die fette
Beute) schön, indem sie nicht darauf achteten, sondern auf die Heldengeschichten des Jägers. Menschen blendeten und ließen sich blenden, um die Beziehungsebene nicht zu gefährden und den armen
erfolglosen Jäger nicht zu entmutigen.
Klingt doch zumindest einleuchtend. Und die wahren Helden, der Säbelzahntiger Jäger oder das Mammutjäger Team? Sie bekamen natürlich erst recht die besten Frauen ab, wenn sie auch noch spannende
Heldengeschichten mitbrachten.
Und Frauen? Blendeten sie nicht? Und ob sie das tun, jedoch anders, als Männer. Sie punkten vermutlich nicht mit Heldentaten, sondern mit Anmut und mit Ergebnissen und Resultaten, die dem sozialen
Zusammenhalt und der Zukunft der Sippe dienten. Ist sie schön? Kann sie Kinder bekommen? Ist sie in der Lage, diese aufzuziehen und die Höhle sauber zu halten? Ist sie in der Lage alles zu managen,
während der Held auf Jagd ist?
Das mögen eventuell Kriterien gewesen sein, die Frauen in der Gunst der Männer steigen ließen. Vielleicht versuchten Frauen den Männern dadurch zu imponieren, dass Sie sich besonders herausputzten
oder das Säbelzahntiger-Mahl aufwerteten, indem sie ihre gesammelten Früchte und Wurzeln auftischte. Wer weiß. Jedenfalls bin ich davon überzeugt, dass sich Männer an „Sichtbares“ hielten und Fakten
mehr zählten, als Inszenierungen.
Jürgen von Tingen (Samstag, 25. September 2021 15:34)
Imponiergehabe ist besonders anzutreffen, wenn Gegner (oder das andere Geschlecht) beeindruckt werden sollen. Das geht von militärischen Manövern bis zum gockelhaften Aufplustern der Boxer vor dem Kampf, Machtposen der Bodybuilder oder der Ballbalance des Bundestrainers. Ferner zählt dazu das Protzen mit sportlichen Leistungen bis zu kostspieligen Ausrüstungsgegenständen. Kann man weder mit seinem Körper noch mit entsprechenden Anschaffungen (Geltungskonsum) oder „Heldentaten“ punkten, verbleibt noch, den Geist sprühen zu lassen, so man hat. Bei der Brunft ist Protzen Programm. Die Hirsche unterscheiden sich dabei von manchen Männern, dass sie das auf einige Wochen im Herbst beschränken.
Iris Berger( Freitag, 24. September 2021 16:48)
Imponiergehabe von Männern
Männer gebaren sich ganz ähnlich wie ihre Geschlechtsgenossen im Tierreich, wenn es ums Flirten geht. Gefällt Ihnen eine andere Person, zeigen auch sie eine Art Balzverhalten und Imponiergehabe. Sie
machen sich in einer solchen Situation größer und breiter, indem sie ihre Körperhaltung straffen und sich aufrichten. Die Hände werden beispielsweise in die Hosentaschen gesteckt und die Arme dabei
vom Körper abgewinkelt, sodass eine imposante Silhouette entstehen soll. Teilweise werden sogar die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Zeigt sich ein Mann Ihnen gegenüber auf diese Weise, können Sie
ziemlich stark davon ausgehen, dass sein Verhalten sein reges Interesse widerspiegelt.
Dr. Elisabeth Jäckle (Dienstag, 21. September 2021 23:04)
Imponiergehabe von Hausmäusen
Als olfaktorische Kommunikation bei Hausmäusen bezeichnet man in der Biologie den Informationsaustausch und die Kommunikation über Gerüche bei Hausmäusen (Mus musculus), also mit Hilfe der
olfaktorischen Wahrnehmung.
Hausmäuse leben in der Regel in Gruppen, die bis zu 50 Individuen umfassen können, und weisen ein komplexes Sozialverhalten auf, weswegen sich bei ihnen im Verlauf der Stammesgeschichte auch ein
komplexes Kommunikationsverhalten entwickelt hat. Hierbei läuft die Kommunikation zum Großteil über Gerüche, welche hauptsächlich dem Urin entspringen, aber auch den Schweißdrüsen unterseits der Füße
und an den Seiten des Rumpfes. Die Gerüche geben unter anderem Auskunft über körperlichen Zustand wie Tragzeit, „Besitzrechte“ (speziell in Bezug auf das Revier), derzeitiges Sozialverhalten und
Position innerhalb der Rangordnung sowie andere Sachverhalte. Vergleichsweise unbedeutend für die Kommunikation mit Artgenossen ist die visuelle Wahrnehmung, während die auditive Wahrnehmung
zumindest in der Mutter-Nestling-Kommunikation und bei Rangordnungskämpfen eine wichtige Rolle spielt.
Wegen ihrer häufigen Haltung als Labortiere ist das Verhalten der Hausmäuse und der Ratten besonders gut erforscht.
Zusammensetzung des Urins
Der Urin von Hausmäusen bildet die Basis der olfaktorischen Kommunikation von Hausmäusen. Neben dem gewöhnlichen Harnstoff und sonstigen Abfallprodukten enthält der Urin spezielle Chemikalien:
flüchtige Duftstoffe von geringer molarer Masse sowie nicht flüchtige Proteine von höherer molarer Masse. Durch die genetische Diversität der Hausmäuse bedingt hat jedes Tier einen eigenen Geruch,
dazu tragen speziell die extrem variablen (und somit polymorphen) Gene des Haupthistokompatibilitätskomplexes (kurz MHC) bei. Weiters enthält der Urin große Mengen von „Major Urinary Proteins“ (kurz
MUP) aus kleinen Lipocalin-Proteinen. Diese Proteine werden in der Leber produziert und in der Niere in den Urin gefiltert. Der Urin adulter Männchen enthält 30 Milligramm MUP pro Milliliter Urin,
der Urin adulter Weibchen enthält 40 Prozent mehr. Diese Proteine binden die Duftstoffe in einen zentralen Hohlraum, aus dem sie langsam entweichen. Dieses mit Proteinen geformten Gebilde für die
Markierung bezeichnet man als „Retard-Kapseln“. Der Geruch wird in Variationen vererbt, somit können Hausmäuse selbst lange nicht präsente Verwandte schnell
wiedererkennen.
Prof. Ernst Wallraf (Dienstag, 21. September 2021 23:02)
Als Imponierverhalten (engl.: overawing) wird in der Verhaltensbiologie ein angeborenes spezielles Drohverhalten und Lockverhalten bezeichnet, das bei rivalisierenden Geschlechtsgenossen eine einschüchternde, und auf das andere Geschlecht anziehende Wirkung ausüben soll. Imponierverhalten beruht grundsätzlich auf zur Schau gestellter Potenz oder Vitalität, die für die sich dabei siegreich behauptenden, meist männlichen Rivalen mindestens in der Kopulation mit den so 'eroberten' Weibchen gipfelt. Bei manchen Arten erfolgt anschließend die Bildung von Brutpaaren, welche also der Sicherung der Vermehrung dienen; das männliche Imponierverhalten hingegen dient der Herausbildung einer hierarchischen Ordnung, durch die sich das Natürliche Zuchtwahlgesetz erfüllt (Auslese der zur jeweiligen Umwelt optimal passenden Gene bzw. Lebewesen/ s. Darwin), die vitale Konstanz oder auch Evolution der Arten gewährleistend. Angriffe gegen rivalisierende Geschlechtsgenossen erfolgen niemals ohne vorheriges Imponieren, da sein Zweck die gegenseitige Abschätzung der Potenz ist. So sieht der stark unterlegene Kontrahent sein So-Sein in der Regel gefühlsmäßig/intuitiv sofort ein und wendet sich der Suche eines anderen Balzplatzes zu. Erst nahezu ebenbürtige Imponiergegner, die sich wechselseitig nicht einzuschüchtern vermögen, messen im konkreten Zusammenstoß ihre Kräfte, bis einer die Flucht ergreift.
Jona Teichmann (Mittwoch, 11. August 2021 14:16)
Imponiergehabe
Am auffälligsten treiben es wohl die Bonobos, Zwergschimpansen aus dem Kongo:
„Hier beschäftigen sich Weibchen mit Weibchen und Männchen mit Männchen, aber auch Männchen mit Weibchen und Weibchen mit Männchen, und nicht nur zum Zwecke der Fortpflanzung, sondern hier geht es
auch um die Vermeidung von Konfliktsituationen, also speziell, wenn Futter gereicht wird, dann sieht man sexuelle Verhaltensweisen vermehrt, und das hat für die Tiere einen
Sinn.“
Renate Renner(Donnerstag, 05. August 2021 21:59)
Imponiergehabe bei Löwen
Löwen leben in Rudeln mit zum Teil 30 und mehr Mitgliedern. Die durchschnittliche Rudelgröße besteht jedoch aus 10 bis 20 Tieren. Ein Rudel besteht aus einem dominanten Männchen, mehreren
rangniedrigeren Männchen sowie mehreren Weibchen und deren Nachwuchs, die ein unterschiedliches Alter haben können. Nicht selten leben in einem Rudel aber auch mehrere Männchen. Dabei handelt es sich
dann zumeist um Brüder. Männchen und Weibchen leben aber meist in getrennten Gruppen, da die Männchen an den Reviergrenzen patroullieren und die Weibchen mit den Jungen im Kern des Reviers leben.
Männchen ohne festes Rudel leben einzelgängerisch und warten auf die Chance ein Rudel zu übernehmen. Kommt es unter rivalisierenden Männchen zu einem Kampf, so enden diese nicht selten für den
unterlegenen Löwen tödlich.
Löwen bewohnen feste Reviere, die im Schnitt eine Größe von 100 bis 200, selten auch bis 400 Quadratkilometer haben. Das Revier wird von den Männchen gegenüber Feinden und Artgenossen verteidigt und
mit Urin markiert. Weibchen beschränken sich auf die Aufzucht des Nachwuchses und die Jagd. Die meiste Zeit vom Tag dösen und schlafen die Löwen im Schatten. Das kann bis zu 20 Stunden am Tag so
sein.
Mit Erreichen der Geschlechtsreife verlassen männliche Löwen das Rudel und ziehen einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen umher, die meist aus Brüdern bestehen. Sind sie stark genug, so versuchen
sie ein Rudel zu übernehmen. Dies kann durch einen einzelnen Löwen bestehen oder durch eine Koalition mehrerer Männchen. Für die Nahrungsbeschaffung innerhalb eines Rudeln sind die Weibchen
zuständig. Bei der Nahrungsaufnahme haben allerdings dann die Männchen den Vortritt, dann erst die Weibchen und zuletzt die Jungtiere, die nicht mehr auf Milch angewiesen sind. Die Welpen werden von
der eigenen Mutter oder in deren Abwesenheit von weiblichen Verwandten der Mutter gesäugt.
Die Kommunikation untereinander ist vielschichtig. Zum einen verständigen sie sich durch die Sichtkommunikation. Löwen erkennen sich untereinander. Zum anderen dienen Lautäußerungen der
Kommunikation. Das Brüllen der Männchen ist dabei deutlich lauter und tiefer. Sie beginnen bereits Anfang des zweiten Lebensjahres mit dem Brüllen. Weibchen folgen im Laufe des zweiten Lebensjahres.
Das Brüllen dient der Kommunikation untereinander, der Reviermarkierung und dem Imponiergehabe gegenüber fremden
Löwen.
Wolfgang Heim(Donnerstag, 05. August 2021 21:58)
Als Imponierverhalten (engl.: overawing) wird in der
Verhaltensbiologie ein angeborenes spezielles Drohverhalten und Lockverhalten bezeichnet, das bei rivalisierenden Geschlechtsgenossen eine einschüchternde, und auf das andere Geschlecht anziehende
Wirkung ausüben soll. Imponierverhalten beruht grundsätzlich auf zur Schau gestellter Potenz oder Vitalität, die für die sich dabei siegreich behauptenden, meist männlichen Rivalen mindestens in der
Kopulation mit den so 'eroberten' Weibchen gipfelt. Bei manchen Arten erfolgt anschließend die Bildung von Brutpaaren, welche also der Sicherung der Vermehrung dienen; das männliche Imponierverhalten
hingegen dient der Herausbildung einer hierarchischen Ordnung, durch die sich das Natürliche Zuchtwahlgesetz erfüllt (Auslese der zur jeweiligen Umwelt optimal passenden Gene bzw. Lebewesen/ s.
Darwin), die vitale Konstanz oder auch Evolution der Arten gewährleistend. Angriffe gegen rivalisierende Geschlechtsgenossen erfolgen niemals ohne vorheriges Imponieren, da sein Zweck die
gegenseitige Abschätzung der Potenz ist. So sieht der stark unterlegene Kontrahent sein So-Sein in der Regel gefühlsmäßig/intuitiv sofort ein und wendet sich der Suche eines anderen Balzplatzes zu.
Erst nahezu ebenbürtige Imponiergegner, die sich wechselseitig nicht einzuschüchtern vermögen, messen im konkreten Zusammenstoß ihre Kräfte, bis einer die Flucht ergreift.
Der aus der Biologie stammende Begriff wird teils auch im soziologischen Kontext auf den Menschen angewandt.
Imponierverhalten in der Verhaltensbiologie
Der Begriff Imponierverhalten wurde von Oskar Heinroth zunächst als Imponiergehabe in die Verhaltensforschung eingeführt.
Im Verlauf der Stammesgeschichte hat sich das Imponierverhalten wohl deshalb entwickelt, weil es - gewissermaßen durch Ritualisierung - einen offenen Kampf zwischen den Rivalen zu vermeiden hilft,
indem der schwächere dem drohenden Konflikt ausweichen kann und so für beide Tiere das Verletzungsrisiko herabgesetzt wird. Gleichwohl werden häufig beim Imponieren die der Verteidigung gegen
Artfeinde oder zur Jagd einsetzbaren Körperteile besonders zur Schau gestellt: Raubtiere, Flusspferde und Affen entblößen zum Beispiel ihr Gebiss. Häufig unterstützen Lautäußerungen die Drohwirkung
beim Imponieren oder bilden in unübersichtlichem Gelände sogar das einzige Signal; ein bekanntes Beispiel hierfür ist das Röhren der Hirsche, aber auch das Betrommeln der eigenen Brust bei
Gorilla-Männchen ist Bestandteil ihres Imponierverhaltens. Ähnlich deuten Ornithologen die Reviergesänge der Vögel während der Paarungszeit. Imponierverhalten nutzt dabei häufig sexuell selektierte
Ornamente, d.h. auffällige Körpermerkmale oder akustische Signale, die nach dem Handicap-Prinzip auf die körperliche Fitness des Trägers oder Senders schließen lässt.
Ein bekanntes Beispiel für Imponierverhalten kann bei Katzen beobachtet werden, die ihre Körper dem äußeren Anschein nach vergrößern, wenn sie sich langbeinig und mit gesträubtem Fell sowie mit
Buckel vor einem Rivalen oder vor dem umworbenen Weibchen präsentieren.
Das Imponierverhalten von Hunden ist gleichfalls durch eine arttypische Körperhaltung gekennzeichnet: Die Beine werden durchgedrückt, so dass eine maximale Körperhöhe erzielt wird; so vorhanden wird
möglicherweise auch das Fell gesträubt; Kopf und Schwanz sind erhoben und auch die Ohren sind aufgestellt; das Tier knurrt, starrt den Gegner aber nicht direkt an, sondern hat den Blick leicht zur
Seite gewendet. Imponierverhalten eines Hundes gegenüber einem Menschen deutet darauf hin, dass das Tier die betreffende Person in der Rangordnung nicht als über ihm stehend einschätzt und kann daher
- wenn die Halter nicht gegen dieses Fehlverhalten angehen - eines Tages in offene Aggressivität umschlagen.
Bernd Schweigert (Montag, 26. Juli 2021 00:55)
Imponiergehabe
Beste Kumpels halten zusammen: Die in Afrika lebenden Guinea-Paviane sind uns Menschen ähnlicher als gedacht, denn bei ihnen sind Männerfreundschaften Trumpf. Ähnlich wie bei uns hängen die „besten
Kumpel“ miteinander ab und unternehmen Vieles gemeinsam – von der sonst bei vielen Affen und anderen Säugetieren üblichen Rivalität und Aggression keine Spur. Diese Paviane sind daher ein gutes
Modell, um auch unsere soziale Evolution zu verstehen, so die Forscher im Fachmagazin “ Proceedings of the National Academy of
Sciences“.
Dr. Daniel Lingenhöhl (Montag, 26. Juli 2021 00:43)
Imponiergehabe oder die biologische Wurzeln im
Sexualverhalten des Menschen
Bei allem Variationsreichtum des sozialen und speziell des sexuellen Verhaltens hat der Mensch keine absolute Sonderstellung gegenüber dem Tierreich. Es finden sich vielfältige Erscheinungen, die
typisch primatenhaft, z.T. sogar typisch für Säugetiere sind. Erkenntnisse vor allem der Primatologie und der Humanethologie, aber auch der Vergleich mit anderen Völkern und der Blick in die Kultur-
und Sittenge-schichte (auch ins Alte und Neue Testament) zeigen so viele Übereinstimmungen auch zwischen den Menschen, dass eine sinnvolle Erklärung nur die Gemeinsamkeit durch die Evolution ist,
denn eine Parallelentwicklung in so vielen Details ist höchst unwahrscheinlich. Für Biologen ist außerdem unzweifelhaft, dass auch das Verhalten einer Art einschließlich dem, was gelernt werden kann,
eine genetische Grundlage hat. Ebenso sicher ist, dass auch unsere Verwandten, die Tier-Primaten (vor allem die Großen Menschenaffen), nicht mehr starr instinktgebunden, sondern recht flexibel in
ihrem Verhalten sind.
Ingeborg Geiger (Montag, 26. Juli 2021 00:12)
Als Imponierverhalten wird in der Verhaltensbiologie ein angeborenes spezielles Drohverhalten und Lockverhalten bezeichnet, das bei rivalisierenden Geschlechtsgenossen eine einschüchternde, und auf das andere Geschlecht anziehende Wirkung ausüben soll. Imponierverhalten beruht grundsätzlich auf zur Schau gestellter Potenz oder Vitalität, die für die sich dabei siegreich behauptenden, meist männlichen Rivalen mindestens in der Kopulation mit den so 'eroberten' Weibchen gipfelt. Bei manchen Arten erfolgt anschließend die Bildung von Brutpaaren, welche also der Sicherung der Vermehrung dienen; das männliche Imponierverhalten hingegen dient der Herausbildung einer hierarchischen Ordnung, durch die sich das Natürliche Zuchtwahlgesetz erfüllt (Auslese der zur jeweiligen Umwelt optimal passenden Gene bzw. Lebewesen/ s. Darwin), die vitale Konstanz oder auch Evolution der Arten gewährleistend. Angriffe gegen rivalisierende Geschlechtsgenossen erfolgen niemals ohne vorheriges Imponieren, da sein Zweck die gegenseitige Abschätzung der Potenz ist. So sieht der stark unterlegene Kontrahent sein So-Sein in der Regel gefühlsmäßig/intuitiv sofort ein und wendet sich der Suche eines anderen Balzplatzes zu. Erst nahezu ebenbürtige Imponiergegner, die sich wechselseitig nicht einzuschüchtern vermögen, messen im konkreten Zusammenstoß ihre Kräfte, bis einer die Flucht ergreift.
Rudolf Augstein (Sonntag, 25. Juli 2021 22:26)
Ritualisiertes Imponiergehabe
Besonders häufig beobachteten die Forscher ausgewachsene Affenmännchen. Sie warfen die Steine im Rahmen von ritualisiertem Imponiergehabe auf die Bäume. Vereinzelt warfen aber auch Weibchen und
Jungtiere Steine gegen Bäume.
Ähnlichkeit mit rituellen Stätten
Warum die Affen zu den Steinen greifen, wissen die Forscher allerdings nicht. Im Gegensatz zu anderer Werkzeugnutzung hänge das Verhalten nicht mit der Nahrungssuche zusammen. Denkbar sei, dass es
eine Abwandlung des von allen Schimpansen-Populationen bekannten Trommelns mit Händen und Füßen gegen Baumwurzeln sei, sagt Wissenschaftler Hjalmar Kühl.
Das Trommeln diene der Kommunikation und sei zudem ein typisches Verhalten erwachsener männlicher Schimpansen - sie wollten damit zeigen, wer sie
sind.
Bianca Schmidt (Sonntag, 25. Juli 2021 22:26)
Imponiergehabe
Menschen im Büro verhalten sich im Prinzip genau so wie Affen im Gehege. ... nur aus Rangeleien um die Hackordnung, Imponiergehabe und
Wadenbeißereien.
Gisa Vallogoglou (Sonntag, 25. Juli 2021 15:44)
Begegnen sich zwei Hunde, so neigen sie dazu, sich gegenseitig beeindrucken zu wollen. Sie beginnen das so genannte Imponiergehabe. Das Imponieren kann dem Versuch dienen, einen anderen Hund auf sich aufmerksam zu machen, so etwa wenn ein Rüde einer Hündin gefallen möchte.
Eric Feigouno (Sonntag, 25. Juli 2021 15:43)
Imponiergehabe ist ein bestimmtes Verhalten, mit dem man anderen imponieren will. In der Biologie spricht man von Imponiergehabe von Tieren. Z.B. gehört zum Imponiergehabe eines Affen, dass er sich auf die Brust schlägt und sein Fell sträubt. Auch Brüllen, Bellen, Springen, Tänzeln kann zum Imponiergehabe von Menschen gehören. Imponiergehabe dient bei Tieren dazu, den gleichgeschlechtlichen Rivalen einzuschüchtern, dagegen das andere Geschlecht anzuziehen. Auf den Menschen bezogen, wird der Ausdruck Imponiergehabe abwertend gebraucht: Wenn man einem Menschen Imponiergehabe vorwirft, drückt man aus, dass da viel Show und wenig Substanz ist. Frauen können sich über das Imponiergehabe von Männern auf Partys und Feiern amüsieren, sich darüber lustig machen. Man kann auch einfach sagen: Das ist doch nur Imponiergehabe.
Hanna Gierling (Sonntag, 25. Juli 2021 15:42)
Es gibt Menschen, die haben ein Imponiergehabe, die wollen
zeigen, wie groß sie sind, sie tragen besondere Kleidung, eine besondere Körperhaltung und sie zeigen irgendwo, ich bin besonders wichtig.
Wenn du das siehst, ist das Klügste: Lächle! Du kannst manchmal sehen, ja, auch Affen haben Imponiergehabe, und der Mensch gehört letztlich vermutlich auch zur Gattung der Menschenaffen. Gut, wir
sind Menschen, als Menschen haben wir bestimmte Affenarten und dazu gehört auch Imponiergehabe. Vielleicht hast du das ja auch, ohne dass du es weißt.
Man kann also darüber lächeln. Man sollte niemanden auslachen aber man kann das Imponiergehabe humorvoll zu Kenntnis nehmen und es dann nicht mehr übermäßig
beachten.