Fotografie

 

Ich möchte hier vorausschicken, dass die fotografische Stereoskopie mit den modernen Digitalkameras heute kaum noch möglich geworden ist. Raumbilder verlangen im gesamten Tiefenbereich eine gleich große Detailschärfe. Die ist nur mit einer Blende möglich. Meine vier Kleinbildkameras sind mittlerweile unbrauchbar geworden. Nur mit gewaltigen Apparaturen sind noch Stereoskopien von unbewegten Objekten mit befriedigendem Resultat machbar. Auch die Firma Raumbildtechnik (RBT) ist inzwischen insolvent.

 

 

Jasmin Sessler(Mittwoch, 04. August 2021 17:50)

 

Techniken zur Aufnahme von Stereobildern

Damit zwei Flachbilder auch tatsächlich ein Stereobildpaar (bestehend aus linkem und rechtem Stereo-Halbbild) ergeben, müssen sie im wesentlichen folgende Forderungen erfüllen:

Es müssen zwei Aufnahmen des gleichen Objektes sein, aufgenommen von zwei seitlich versetzten Aufnahmestandorten mit genau parallelen Aufnahmeachsen, ohne jedes Verkanten oder Verdrehen.
Der Abstand der beiden Aufnahmeachsen, auch Stereobasis genannt, darf nicht zu groß sein (siehe weiter unten).
Alle Abbildungsparameter, wie Brennweite, Schärfeneinstellung, Belichtung u.s.w. müssen für beide Aufnahmen absolut gleich sein.
Die Aufnahmen sollten keine Unschärfen zeigen, da dies im Stereobild immer unrealistisch wirkt.

Es gibt nun prinzipiell zwei verschiedene Möglichkeiten, Stereobilder herzustellen. Entweder werden die beiden Aufnahmen gleichzeitig aufgenommen oder zeitlich versetzt nacheinander. Mit der ersten Möglichkeit kann man beliebige, und vor allem sich bewegende Objekte fotografieren, benötigt dafür aber entweder eine echte Stereokamera oder aber zumindest zwei normale Kameras, die nebeneinander auf einer Schiene montiert sind und sich zeitgleich auslösen lassen (z.B. pneumatisch). Obwohl genau dies der Weg ist, mit dem viele Stereo-fotografen beginnen, ist er gleichzeitig technisch der anspruchsvollste, denn schon geringste Abweichungen in Belichtung, Brennweite oder Auslösezeitpunkt machen sich im Ergebnis störend bemerkbar.

Wer sich aber vor Experimenten nicht scheut, kann hier durchaus zu brauchbaren Ergebnissen kommen. Geeignete Modelle für einen Zusammenbau sind kleine Kompaktkameras wie z.B. die - leider nicht mehr hergestellte - Rollei 35, die aber auf Fotobörsen immer noch zu finden ist. Wer gleich eine richtige Stereokamera haben möchte, kann sich ebenfalls auf dem Gebrauchtwarenmarkt umsehen und findet dort, wenn er Glück hat, eine guterhaltene Belplasca oder eine russische FED, die für die ersten stereofotografischen Schritte genügen mag. Seit einigen Jahren baut eine kleine Firma im Stuttgarter Raum (RBT) moderne Sucher- und Spiegelreflex-Stereokameras, die bezüglich mechanischer und optischer Qualität keine Wünsche mehr offen lassen.

Wer sich jedoch auf reine Stilleben beschränkt, der kann auch ohne große Neu-Investitionen Stereoaufnahmen herstellen, denn bei unbewegten Objekten gibt es ja immer noch die Möglichkeit, erst die eine Aufnahme und dann die andere Aufnahme zu machen, - und das mit jeder beliebigen Monokamera! Aufnahmen in freier Natur gelingen mit dieser Methode allerdings nur selten, denn schon geringste Änderungen zwischen den beiden Aufnahmen führen zu erheblichen Betrachtungsstörungen. Problematisch sind erfahrungsgemäß vor allem vorüberziehende Wolken, sich (auch bei leichtem Wind) bewegende Blätter oder Reflektionen an Wasseroberflächen. Dagegen ist diese Technik für table-top Aufnahmen und für die Makrofotografie ideal. Man braucht dazu nur einen Einstellschlitten, der aber nicht in Aufnahmerichtung montiert wird, sondern einfach quer dazu. So kann man leicht nacheinander zwei Aufnahmen mit seitlich versetzten Kameraachsen machen (zur Stereobasis siehe unten). Eigens zu diesem Zweck bietet die Fa. Novoflex einen sehr empfehlenswerten Stereoschlitten an. Zwischen den beiden Aufnahmen darf natürlich nichts verändert werden. Dies gilt im besonderen Maße für die Lichtquelle, so daß bei Blitzaufnahmen der Blitz keinesfalls am Objektiv oder an der Kamera befestigt werden darf. Wer diese wenigen Regeln befolgt, der kann schon mit verhältnismäßig einfachen Mitteln zu recht beachtlichen Erfolgen kommen. Eine normale Kamera-Ausrüstung, mit der beispielsweise eine Orchidee formatfüllend abgebildet werden kann, ist also zur Makro-Stereofotografie ebenso gut geeignet.

 

 

Carmen Geiss (Donnerstag, 24. Juni 2021 17:40)

 

Flachbilder sind nicht zeigefreundlich! Farben und Kontrast sind schlecht gesteuert.
Doch!!!
Die Rot/Grün Bilder sind dagegen einfach Großartig und so wertig, das diese eigendlich in ein Fotobuch gehören. Welches man auf Deiner Seite kaufen können sollte.

 

 

Sahra Zürn (Mittwoch, 23. Juni 2021 21:40)

 

Das Thema sehen was Du willst, gefällt mir gut. Auch die Rot/Grün Bilder. Da schaue ich immer wieder rein und sehe immer wieder etwas anderes. Einfach Toll. Ich hoffe es kommen bald neue Bilder dazu?

 

 

Tany Merker (Dienstag, 22. Juni 2021 21:51)

 

Die Stereofotografie ist eine Fotografie-Technik, bei der 2 Aufnahmen eines Objektes aus leicht versetzter Position (normal: ca. 6,5 cm, entsprechend dem menschlichen Augenabstand) aufgenommen werden. Aus diesen Bildern (Stereobildpaar) kann ein dreidimensional wirkendes Bild hergestellt werden, indem die Aufnahmen als

Rot/Grün Anaglyphe (für schwarz/weiss-Bilder),
Rot/Cyan Anaglyphe (für Farbbilder geeignet),
Stereobild für Kreuzblick oder
Stereobild für Parallelblick

montiert werden. Beide Bilder müssen die gleiche unveränderte Szene zeigen, was entweder durch Aufnahme von Stillleben aus unterschiedlicher Kameraposition nacheinander oder durch Aufnahme mithilfe gekoppelter Kameras beziehungsweise unter Zuhilfenahme eines sog. Strahlenteilers mit einer einzigen Kamera möglich ist.

Das dreidimensionale Sehen mit der Kreuzblick- oder der Parallelblickmethode erfordert einige Übung, da man die Augachsen je nach Methode entweder auf "unendlich" oder auf "circa halben Bildschirm-Auge-Abstand" einstellt, aber auf Bildschirmabstand fokussiert. Es entspricht dem sich Lösen von der im Kindesalter erlernten Fokus-Sehachsen-Kopplung.